Das Typische an den Partnerschaftsreisen ist die Unterbringung bei Privatfamilien, und das ist immer spannend: Kennt man sich schon? Hat man ein eigenes Zimmer oder teilt sich eines mit einem/einer Mitreisenden? Wohnt man in einem Haus oder einer vielleicht kleinen Wohnung, wo die Wohnzimmercouch zum Gästebett wird? Erst bei der Ankunft wird dieses Rätsel gelöst, aber eines ist schon vorher sicher: Alle Gastfamilien hier und in Allauch sind mit dem Herzen für die deutsch-französische Freundschaft engagiert und kümmern sich liebevoll um ihre Gäste, und darauf kommt es an!
So kam ich einmal zu einem ausgesprochen netten jungen Ehepaar, wo ich herzlichst empfangen wurde. Jeden Abend unternahmen sie etwas mit mir in Marseille, sie waren unglaublich engagiert und zugewandt. Ihre Wohnung war sehr klein, aber sie hatten sich spontan entschlossen, ihre Wohnzimmercouch als Gästebett zur Verfügung zu stellen. Kein Problem für mich – eigentlich. Doch in dem besagten Jahr wurde allabendlich eine Fußballmeisterschaft im Fernsehen übertragen und der Hausherr war ein großer Fan. Was tun? Der Fernseher stand im Wohnzimmer! Natürlich habe ich mich nicht getraut, meine Müdigkeit zu zeigen, denn nach dem schönen Ausflugsprogramm, dem üppigen Abendessen mit Aperitif und gutem Wein spürte ich schon eine gewisse Bettschwere, lange bevor das Spiel zu Ende war.
Doch ein guter Gastgeber spürt das Unbehagen seines Gastes und findet eine Lösung für alle:
Vom 2. Abend an schlief er selber auf der Couch und ich bei seiner Frau im Eheschlafzimmer, das getrennte Betten hatte. Die nächtliche Überraschung war allerdings sehr unerwartet:
Der Terrier der Familie, sprang zu mir ins Bett – denn dort schlief er schließlich immer bei seinem Herrchen!