Provenzalisch – adventliche Stimmung in Vaterstetten – November 2016

Wieder einmal waren unsere Freunde vom Allaucher Partnerschaftskomitee pünktlich zum 1. Adventswochenende bei uns, um landestypische Produkte der Provence an ihrem gemütlichen großen Stand auf dem Baldhamer Christkindlmarkt anzubieten. Viele treue und auch manche neue Besucher nutzten die Gelegenheit, sich für die bevorstehenden Festtage einzudecken – schon am Samstag war der Ansturm groß. 

Am Sonntagvormittag kümmerten sich die Jugendlichen Rémi und Laura aus dem französischen Komitee um den Stand, damit die 1. Vorsitzende, Chantal Bertin, zusammen mit Jocelyne Champain und Mireille Pascal in den Genuss unserer stimmungsvollen Krippeneröffnungsmatinée im Rathaus Vaterstetten kamen, die heuer vom  Vaterstettener Gospelchor musikalisch umrahmt wurde.
Nach der Eröffnung durch  Bürgermeister Reitsberger und Ursel Franz hörten die zahlreichen Besucher weihnachtliche Weisen in Begleitung unterschiedlicher Instrumente und in mitreißenden Rhythmen –  auch ein bekanntes französisches Lied war darunter, das die anwesenden Franzosen zum Mitsingen animierte.  Merci beaucoup, liebe Mitwirkende des Gospelchores!
Diese Matinee am 1. Advent  mit Kunstgenuss, Prosecco und leckeren Canapés, die liebevoll mit Hilfe vieler engagierter jugendlicher Vereinsmitglieder hergerichtet wurden,  hat sich inzwischen bestens bewährt. Das Allauchkomitee bedankt sich nochmals herzlich bei allen für den großen Einsatz, auch Herrn Reitsberger gebührt ein besonderes Dankeschön, dass er diese traditionelle Veranstaltung trotz der strengen feuerpolizeilichen Vorschriften ermöglicht hat.

In den Tagen zuvor war die Krippe vom erfahrenen „Krippenteam“  und einigen neuen Helfern unter Leitung von Inge Mayer-Simon aufgebaut worden. Mit frischem Moos, Beerenzweigen, kleinen und großen Steinen sowie getrockneten Pflanzen und Blüten gestaltete man gemeinsam die Landschaft. Behutsam wurde jede einzelne Figur aus dem „Sommerschlaf“ erweckt, entstaubt, die zerknitterten Kleider geglättet und wo notwendig repariert. Schließlich fanden mehr als 80 Figuren, die mit Kleidung und Attributen typische Berufe des vorvergangenen Jahrhunderts repräsentieren, ihren Platz auf dem Hügel von  Allauch.
Hier etwa sitzen Frauen beim Spinnen beieinander um einen Tisch, auf dem die traditionellen 13 Desserts des Weihnachtsessens stehen, dort wird an der Ölpresse gearbeitet oder an der Werkbank gehobelt, dass die Späne fliegen. Der Schäfer weidet seine Schafe, auf dem Markt wird mit Obst und Gemüse  gehandelt, und Wäscherinnen tragen ihre Wäsche mit einem Stück Marseiller Seife zum Waschen. Und eine von vielen vermisste Person ist wieder da, Don Camillo, allen bekannt durch das einprägsame Gesicht des Schauspielers Fernandel, der aus der Gegend von Allauch stammt. Ein ganz herzlicher Dank an die vielen Krippenaufbauer und Krippenwachtler!

Alle Kinder sind noch bis zum Ende der Ferien herzlich eingeladen, an einem kleinen Krippenrätsel teilzunehmen, das eine gute Beobachtungsgabe erfordert. Man muss schon ganz genau hinschauen, um z. B. zu entdecken, welches Tier nicht ich die Landschaft passt.
Die Krippe ist  noch bis zum 06. Januar täglich außer samstags geöffnet, an Sonn- und Feiertagen von 11 – 12 Uhr (nicht am 25. Dezember!). 

Auch eine Reise nach Allauch gibt es wieder zu gewinnen:  Alle, die sich bis zum 25.01.2017 (Termin des 1. Stammtisches im neuen Jahr!) für eine Mitgliedschaft beim Allauch-Verein anmelden, nehmen an der Verlosung einer Reise nach Allauch teil. Die Anmeldung für die nächste Reise vom 09. bis 16. Juni 2017 beginnt am 01. Januar 2017.
Das Allauchkomitee wünscht allen Mitgliedern und Freunden der Partnerschaft eine schöne Adventszeit, geruhsame Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr, in dem wir das 35-jährige Bestehen der Partnerschaft mit Allauch feiern werden und uns auf hoffentlich viele gelungene Begegnungen zur Vertiefung der Freundschaft freuen können.

Französischer Filmabend – Oktober 2016

„Und wenn wir alle zusammenziehen?“
Das war der Titel des Films, der am 24.10 auf Französisch mit deutschen Untertiteln  im Gemeindehaus der Petrikirche gezeigt wurde. Ca. 40 Teilnehmer waren  gekommen, um diesen Film zu sehen, und sie wurden nicht enttäuscht. 

Fünf langjährige Freunde, zugleich fünf Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Claude, der ewige Liebhaber – Annie und Jean, sie bürgerlich und angepasst, er immer noch politischer Aktivist – Jeanne und Albert, die Feministin und der Bonvivant. Trotz aller Gebrechen und Tücken, die mit dem Alter einhergehen, fühlen sie sich eigentlich noch vital, voller Energie.
Um dem Altersheim zu entgehen, entwickeln sie einen kühnen Plan. Sie werden zusammenziehen und unter einem Dach gemeinsam den Rest ihres Lebens verbringen. Um das Miteinander in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert Jeanne den jungen Studenten Dirk an, dessen Anwesenheit verborgene Wünsche und bislang streng gehütete Geheimnisse an den Tag bringt.

„Und wenn wir alle zusammenziehen?” ist ein wunderbar warmherziger Film, getragen von einem Ensemble großartiger Schauspieler mit Guy Bedos, Daniel Brühl, Géraldine Chaplin, Jane Fonda, Claude Rich und Pierre Richard, deren Französisch jedoch den Zuschauern höchste Konzentration abverlangte. 
Vor dem Film gab es wie immer, leckere selbstgemachte Quiches und dazu Wein. Einhellige Meinung: ein gelungener Abend.

Komiteetreffen – Oktober 2016

lm Frühjahr hatte das Komitee unserer Partnerstadt Allauch den Vorstand und die Beisitzer unseres Vaterstettener Vereins zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Am 15. und 16. Oktober traf man sich dazu auf der Insel Porquerolles. In zwei  intensiven Sitzungen wurden eine Reihe organisatorischer Fragen besprochen und über die Zukunft der Partnerschaft diskutiert.

Beide Komitees waren sich darin einig, dass der touristische Teil der gegenseitigen Besuche zugunsten eines intensiveren Kontaktes mit den Mitgliedern und Interessenten der jeweiligen Vereine vermindert werden sollte. Noch mehr als bisher wollen wir dazu  auch die Zusammenführung der Jugend durch Sportvereine und Schulen fördern.
Die deutsch-französische Freundschaft ist kein Selbstläufer und muss dauernd erneuert werden. Ausreichende finanzielle Unterstützung seitens der Politik ist hierfür notwendig. Um dies den politisch Verantwortlichen eindringlich deutlich zu machen, wird eine Delegation, bestehend aus Mitgliedern der überregionalen Organisation französischer Partnerstädte und  Bürgermeistern aus Deutschland, am 21.11. Europaabgeordnete in Straßburg treffen, um ihre Sorge um das Fortbestehen der wichtigen Städtepartnerschaften zum Ausdruck zu bringen.

Das Treffen der beiden Komitees hat viele Anregungen gegeben, aber auch Fragen aufgeworfen, die jetzt aufgearbeitet werden müssen. Es hat aber auch zum besseren Verständnis beigetragen, ohne das eine Partnerschaft nicht funktionieren kann.

Bierfest in Allauch – August 2016

(Übersetzung des Zeitungsartikels aus der französischen Zeitung: „La Provence“ vom 28.08.2016)

Das Bierfest vereint Bayern und die Provence

500 Allaudiens und Deutsche haben gestern gefeiert und das dauert schon 34 Jahre!

   Das Partnerschaftskomitee Allauch-Vaterstetten hat gestern Abend in der Turnhalle Pie d’Autry das große, alljährlich stattfindende Bierfest veranstaltet, mit Sauerkraut, Brezeln und bayerischer Stimmung.
   Um 20:30 Uhr, während die letzten Gäste noch auf den Parkplatz fahren, weht schon der Duft des Sauerkrauts in der Turnhalle. Er kitzelt auf angenehme Weise die Nasenlöcher der ankommenden Gäste, die oft in Gruppen mit ihren Familien oder Freunden ankommen. 
   Es wird nicht mehr lange dauern und in der Halle wird die Runde der Schlachtplatten beginnen. In der Zwischenzeit heizt die „Ammerthaler Blasmusik“ mit ihrer bayrischen, rhythmischen Blasmusik die Stimmung ein. Hoch oben auf der Bühne, die in den bayrischen Farben weiß und blau dekoriert ist (diese sind übrigens auch die Farben der Stadt Allauch), sitzt das traditionelle Orchester gegenüber den Tischen, auf denen das Bier wie aufgefädelt, in goldenen Reihen steht. Das Orchester hat dieses Mal auch einen Akkordeonspieler mitgebracht, der mit seinem „Hosenträgerklavier“ für Stimmung sorgte.
   Die Präsidentin des Partnerschaftskomitees, Chantal Bertin, die für die Organisation dieses jährlich stattfindenden Festes verantwortlich ist, erklärt uns, dass es „sehr anstrengend“ ist, dass man aber auch mit der Zeit Übung darin bekommt und dass am Ende der Feier alle glücklich sind, diesen „großen Moment“ erlebt zu haben.

Die Allaucher wirbeln mit den Bayern durch den Saal

   In Vaterstetten ist das Bierfest ein traditionelles Fest, das 15 Tage dauert und dass sich „Oktoberfestbier“ nennt. Im Allgemeinen begibt sich eine Delegation aus Allauch jedes Jahr zu diesem Fest, so wie die Vaterstettener zum Bierfest nach Allauch kommen.
   In der aufgeheizten Turnhalle von Allauch herrscht eine gemütliche Stimmung. Die bayrischen Tänzer in ihrer traditionellen Tracht haben die Gäste auf die Tanzfläche

geholt und die Damen aus Allauch zum Tanzen zu den bayrischen Rhythmen aufgefordert.
   Was die Organisatoren betrifft, so sind diese alle und überall im Einsatz. Um fast 500 Gäste mit Essen und Getränken zu versorgen, muss man alles geben!
   „Junge Leute haben sich unserem Verein angeschlossen und sie unterstützen uns tatkräftig“ sagt die Präsidentin Chantal Bertin erfreut. Die Partnerschaft ist wie eine schöne Liebesgeschichte und vor allem eine Freundschaft, die bereits 34 Jahre dauert. Sie existiert schon seit 1982 und seitdem findet ein reger kultureller und sportlicher Austausch von großer Qualität statt. Martine CHAIX, Gemeinderätin für Städtepartnerschaften und internationale Beziehungen, betont in ihrer Ansprache, dass „die Gemeinde Allauch 1982 die Beziehungen zwischen unseren beiden Völkern verstärken wollte, und dass dieser Einsatz gelungen ist. Heute Abend haben wir zwar in Anbetracht der aktuellen Lage ein wenig gezögert dieses Fest zu feiern, aber dann haben wir beschlossen, dass es trotzdem stattfinden soll. Beide Partnerschaften haben das solidarisch entschieden.“, sagt sie zum Schluss.

Straßenfest – Juli 2016

Petrus hatte es gut gemeint. Bei strahlendem Sonnenschein fand am 30.07. das alljährliche Straßenfest in Vaterstetten  statt.

Unser Verein  war schon früh auf den Beinen um das Zelt aufzubauen, die Tische und Bänke aufzustellen und Theke, Kühlanlagen, Crêpe-Ofen, Getränke und Essen bereit zu stellen. Viele Helfer kamen spontan zur Mithilfe. Allen an dieser Stelle herzlichen Dank für ihre Unterstützung.

Um 14:00 ging es dann offiziell los. Aperol Spritz war dieses Jahr, dank der sommerlichen Temperauren der Renner;  aber auch – wie jedes  Jahr – Crêpes , fachkundig zubereitet von Laura, Jan und Frederik, unseren jungen Vereinsmitgliedern. Besonders schmackhaft: „Crêpe mit Grand Marnier“. Aber auch die Quiches, gebacken und gespendet von Mitgliedern, fanden reißenden Absatz.

Das Zelt war immer voll, selten gab es freie Sitzgelegenheiten und dauernd war etwas zu tun. Die Zeit verging wie im Flug. Um 23:00 Uhr gingen – auf sanften Druck von Hanni – die letzten Gäste und wieder mussten alle ran um das Zelt abzubauen und alles zu versorgen. Gegen 01:30 Uhr war es geschafft und ein gelungenes Straßenfest war zu Ende.

Besuch der Franzosen in Vaterstetten – Juli 2016

Eine wunderschöne Woche mit unseren Freunden aus Allauch liegt hinter uns. 50 bekannte und unbekannte Gäste, darunter viele Jugendliche,  trafen mit erheblicher Verspätung bei uns ein, da ihr Bus bereits an der ersten Zahlstation nach der Abfahrt wegen eines Defektes gegen einen anderen Bus ausgetauscht werden musste. Da hieß es Gepäck umladen auf dem Rastplatz, ein mühevolles Unterfangen! Für uns Komiteemitglieder hatte dieses Pech allerdings einen Vorteil: Der neue Bus war mit mehr Plätzen ausgestattet als der defekte, so dass wir fast komplett die Ausflüge begleiten konnten.

Schon der Ankunftstag ließ alle Gäste die besonders lange Reise schnell vergessen, denn bei perfektem Sommerwetter fand abends das beliebte Picknick unter den Obstbäumen des Reitsberger Hofes statt.
Auch am Sonntag wurde das heiße Wetter  bestens genutzt. Viele schauten sich das Gaufest in Emmering an, wo rund 5000 Trachtler einen beeindruckenden Umzug darboten, und anschließend fanden sich sehr viele  Gäste und Gastgeber auf dem Bogenschützenplatz in Altbaldham ein. Unterricht, Training und Wettkampf, Kaffee und Kuchen sowie Grillen lockten zur Teilnahme, und beim anschließenden Public Viewing des EM Endspiels war das für Frankreich negative Erlebnis gemeinsam gleich leichter zu ertragen.
Ein Besuch auf dem Hocheck bei Oberaudorf schloss sich am Montag an, wiederum bei Traumwetter, so dass ein anschließendes kühles Bad im Thiersee hochwillkommen war.
Ab Dienstag kam der Regen, doch mit einem Besuch der Kristallwelten von Swarowski waren wir gut  darauf vorbereitet, ebenso an den folgenden Tagen, wo Schloss Schleißheim, die Brauerei von Weihenstephan und das Rutschenparadies Galaxy in der Therme Erding eine ideale Alternative waren. Ein zusätzliches Highlight war die Einladung zum Frühstück von Herrn Kugler in seinen Räumlichkeiten in Parsdorf – die Franzosen und auch wir waren sehr beeindruckt von den Leckereien!
Die Jugendlichen nutzten zusätzlich an mehreren Abenden das tolle Angebot des TSV Vaterstetten für Beachvolleyball, Badminton, Ju Jutsu und Basketball (und am Wochenende natürlich Münchner Discos!)
Ein Besuch Münchens und der Partnerschaftsabend im OHA schlossen am Donnerstag das Programm ab. Bei bester Stimmung zeigten uns Tanzmeister Peter Seitz und seine Frau Gaby ein paar schöne Volkstänze, der vorausgehende „Auftanz“ lockte viele Gäste und Gastgeber von den Sitzen und stellte gleich eine wunderbare Vorbereitung für das Bierfest in Allauch Ende August dar.

Das Allauchkomitee bedankt sich  noch einmal sehr herzlich bei allen, die den Gästen  eine so schöne Woche bereitet haben! Merci beaucoup den Gastgebern, dem TSV, dem Bogenschützenverein, Frau Fuchs vom OHA, der Ammerthaler Blasmusik,  Peter Seitz und seiner Frau Gaby, der Familie Link von der Landlust, der Firma Kugler und natürlich unserem Bürgermeister Herrn Reitsberger, der das Bier zu diesen gelungenen  Festen spendiert hat.

Von dem  schockierenden Attentat in Nizza erfuhren wir erst am Freitagmorgen vor der Abfahrt des Busses nach Allauch – die meisten Gäste  waren  noch ahnungslos. Wir trauern gemeinsam mit unseren französischen Freunden über die Opfer dieses furchtbaren Anschlages.

Reise in die sonnige Provence! – Mai 2016

Eine halbe Stunde früher als erwartet trafen 34 Vaterstettener am Freitagabend, den 20. Mai mit dem Bus der Firma Höher aus Kirchseeon in Allauch ein, ohne Staus und Komplikationen. Die Temperaturen waren während der Reise kontinuierlich gestiegen von unter 10° in Vaterstetten auf 25° in der Provence – welch angenehmer Empfang! Besonders gefreut haben wir uns auch über die elektronischen Informationstafeln in Allauch, die jeden Vorbeifahrenden auf unseren Besuch hinwiesen: Im Wechsel stand dort geschrieben: „Herzlich willkommen liebe Freunde aus Vaterstetten“ oder „Bienvenues à nos amis allemands de Vaterstetten“.

Während der ganzen Woche begleitete die Sonne das schöne Programm, das die Franzosen für uns vorbereitet hatten.
Nach dem traditionellen Rundgang durch Allauch am Samstagvormittag schloss sich ein Picknick und ein Spaziergang mit den Gastgebern in der großen Park- und Freizeitanlage von Pichauris an.
Sonntags kamen alle Bewegungsfreudigen  in den Genuss einer schönen vierstündigen Wanderung durch die Collines von Marcel Pagnol, die von der  Umweltorganisation Les Godillots Garrigois zusammen mit der Stadt Allauch organisiert worden war. Insgesamt 80 Teilnehmer genossen die nach Rosmarin und Thymian duftende Landschaft und die  wunderschöne  Aussicht. Bei  der Rückkehr bildete die Folkloregruppe Lei Amis d’Alau ein Spalier, es gab Erfrischungsgetränke und etwas zur Stärkung. Diverse Stände mit einheimischen Produkten wie Honig, Käse  und Safran waren aufgebaut sowie ein Stand der Organisatoren mit Informationen über Mülltrennung und Kompostierung.  Nach einer kurzen Pause bei den Gastfamilien ging es dann zum Partnerschaftsabend. Das mitgebrachte Fass Bier wurde zum Aperitif angezapft, und nach dem leckeren Essen  wurde zu bayrischen und französischen Klängen ausgelassen getanzt.
Am Montag stand eine Fahrt durch die Calanques bei Cassis auf dem Programm, was angesichts des starken Mistrals und des damit verbundenen  Wellengangs zu einem richtigen Abenteuer wurde – so mancher bekam im offenen Bereich des Bootes eine Dusche ab und flüchtete in den Innenraum.  Einige Tapfere entschlossen sich später noch zu einem Bad in den kühlen Fluten der schönen Bucht von Cassis – die Wassertemperatur ist dort grundsätzlich niedriger als anderswo und lag heuer bei 16°! Eine Weinprobe schloss diesen schönen Ausflugstag ab.
Der Dienstag stand im Zeichen des Marseille-Besuches. Die renovierten, zu Verkaufspassagen umfunktionierten ehemaligen Docks und das moderne Einkaufszentrum „Les Terrasses du Port“ beeindruckten uns sehr mit ihrer Architektur und dem tollen Ausblick über den Hafen von Marseille. Am Strand „Prado“ konnte danach wieder erfolgreich die Wassertemperatur getestet werden, und die anschließende Fahrt durch die engen Gassen hoch zur wunderschönen berühmten Kapelle Notre Dame de la Garde meisterte unser Busfahrer  Andi Höher mit Bravour!
Am Mittwoch ging durch eine idyllische Landschaft zur interessanten alten Papiermühle und der Fontaine de Vaucluse, und beim Besuch eines Lavendelmuseums erfuhren wir  alles über die Unterschiede von Lavande und Lavandin  und über alte und moderne Gewinnung der kostbaren Lavendelessenz.
Nachdem wegen des Streiks in Frankreich kaum noch Tankstellen geöffnet waren und für Donnerstag zusätzliche Demonstrationen und Straßenblockaden angekündigt wurden, entschlossen wir uns gemeinsam mit dem Komitee und den Busfahrern, statt des sehr weiten Ausfluges in die Camargue vorsichtshalber in der näheren Umgebung zu bleiben. Das war eine gute Wahl, da wir auf diese Weise bei einem großen Santon-Hersteller alle Einzelheiten der Produktion einer Santon-Figur miterleben durften, vom Klumpen Ton angefangen bis zum eingekleideten und bemalten provenzalischen „Dorfbewohner“. Wir werden sicher an die vielen notwendigen Arbeitsgänge denken, wenn wir im November wieder unsere provenzalische Krippe in Vaterstetten aufbauen! Ein Besuch in dem kleinen Ort Le Castellet, der auf einem Felsen erbaut wurde,  und Baden im inzwischen wärmeren Meer bei Bandol ließen diesen Tag zu einem wunderbaren Finale unserer diesjährigen Reise werden. 

Nun freuen wir uns auf den Besuch von 53 Franzosen bei uns im Juli , für die wir dank unserer engagierten Mitglieder und Allauchfreunde genügend Unterbringungsplätze gefunden haben – herzlichen Dank Ihnen allen!  Der Bus ist ausgebucht, es gibt sogar auch in Allauch eine Warteliste. Welch‘ schöner Erfolg für unsere Partnerschaft!

Französischer Film „Nichts zu verzollen“ – April 2016

Der schon traditionelle Filmabend des Allauchvereins lockte wieder ca. 60 Gäste ins Gemeindehaus der Petrikirche.  Der Student Frederik Kammel, der  zu unserem inoffiziellen sehr aktiven Jugendkomitee zählt, hatte die Komödie „Nichts zu verzollen“ ausgesucht  und  übernahm  auch mit sehr netten Worten die Einführung zum Film.

Die turbulente Geschichte, die Anfang der 1990er Jahre an einem fiktiven belgisch-französischen Grenzübergang  zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Schengener Abkommens spielt, erlebten  alle Anwesenden in heiterster Stimmung und mit lauten Lachern.

Zu den zahlreichen Stammbesuchern hatten sich wieder einige Französischkurse aus Vaterstetten und Markt Schwaben gesellt – so wurde gemeinsam nicht nur den Film, sondern auch die große Anzahl leckerster unterschiedlicher Quiches und die köstlichen französischen Weine genossen.
Herzlichen Dank allen Helferinnen und Helfern und den Quichebäckerinnen!

Der Partnerschaftsverein und die Gemeinde Vaterstetten trauern um Jean Louis Kelbel aus Allauch – April 2016

Jean Louis Kelbel, ehemals Polizeikommissar in Marseille in führender Position, fühlte sich genau wie seine Frau Odile schon sehr früh zur Städtepartnerschaft Allauch-Vaterstetten hingezogen. Er war ein lebensfroher Elsässer, der sich seine in der Grundschule erworbene deutsche Sprache ein Leben lang erhalten und verbessert hat. Deshalb war er auch für die Partnerschaft von der ersten Stunde an ein Garant. Er liebte Menschen, liebte es sich mit ihnen zu unterhalten und hörte ihnen auch zu. 
Wo Hilfe gebraucht wurde, stand Jean Louis Kelbel bereit. Da die französische Sprache für viele Vaterstettener ein großes Problem war, lag es nahe, dass sie mit ihren Anliegen zu ihm kamen. Ob bei Problemen mit der Unterbringung, mit dem Wein oder mit Versicherungen – er dolmetschte und regelte alles.

In Allauch beherbergten er und seine Frau im Laufe der Jahre mindestens 100 Vaterstettener in ihrem Haus, und auch so mancher Wohnwagen wurde in ihrem großen Garten abgestellt. Fast alle Musiker, angefangen bei Herrn Helmut Musser und Herrn Balint Csillik über die Ammerthaler Blasmusik sowie die Musiker und Tänzer aus Pliening-Gelting, waren bei Jean Louis und Odile zu Besuch und wurden selbstverständlich mit allen Genüssen der südfranzösischen Küche bekocht. Auch war er ein exzellenter Weinkenner, der genau wusste, welcher Wein wozu passte.

Besonders eingesetzt hat er sich für das deutsche Komiteemitglied Bernd Iblacker, der todkrank mit dem Bus nach Allauch fuhr, weil er geliebte Menschen dort noch einmal sehen wollte. Der notwendige Aufenthalt im Krankenhaus von Marseille, der Rückflug nach München trotz Streiks – durch seine Verbindung zur Polizei machte Jean Louis Kelbel möglich, was nicht möglich zu sein schien, war einfach immer der „Nothelfer“. 

Während seine Frau Odile sich im Schulaustausch von der ersten Stunde an mit großem Erfolg engagierte, war Jean Louis Mitbegründer des „Bierfestes“ in Allauch, das seit über 20 Jahren fast regelmäßig Ende August stattfindet. Die Organisation durch das französische Komitee ist sehr arbeitsaufwendig – doch auch bei diesen wie allen anderen Aktivitäten des Komitees war Jean Louis Kelbel maßgeblich beteiligt, er war immer einsatzbereit und willig zu helfen. 
Bei allen Begegnungen in Vaterstetten und Allauch war er anwesend – trotz seines in den letzten Jahren sehr angegriffenen Gesundheitszustandes ließ er es sich nicht nehmen, mit seiner Frau Odile den weiten Weg von Allauch nach Vaterstetten mit dem Auto zurückzulegen. 
34 Jahre lang war Jean Louis Kelbel ein treuer Freund unserer Partnerschaft. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet, er wird uns sehr fehlen, und wir wünschen seiner Frau Odile viel Kraft.

Gisela und Gottfried Stelzl, Ursel Franz


Zum 20. Jahrestag der Partnerschaft hat Jean Louis Kelbel ein Gedicht verfaßt, das seinen Kummer über die wechselvolle Geschichte seiner elsässischen Heimat und seine Freude über die Partnerschaft zwischen Allauch und Vaterstetten widerspiegelt.

„Für alle meine Freunde in Vaterstetten“  -  28. Mai 2002
HOFFNUNG
An meine Freundin Germania
Der Kummer, der lange Zeit unsere Wege trennte, 
ist in die weit zurückliegende Vergangenheit eingetaucht.
Im Innersten meines Herzens habe ich Deine Rückkehr erwartet, 
denn das Leben ist nun mal mit Liebe erfüllt.
Dein bedrückendes Schweigen ging mir nicht aus dem Sinn, 
und mein so oft verletzter Körper litt unter den Schmerzen.
Ich verirrte mich in die Ferne, um meine Tränen zu vergessen,
darauf wartend, Dir ein Blumendiadem schenken zu können.
Die Zeit ist vergangen, und ich habe Dich wiedergefunden,
zögernd und verletzt, Deine Seele hat die zurückgelegte Strecke 
und die Stimmungen der Zeit überflogen, 
um zu mir in mein früheres Land zurückzukehren.
Endlich hast Du die Stufen der Vergangenheit bestiegen,
um das entschlossene Feuer der Liebe neu zu entfachen,
auf das wir nach so viel enttäuschter Hoffnung
und ertragenem Leid so lange verzichtet hatten.
Meine Allerliebste, nun sind wir wieder vereint
an diesem wunderschönen Tag, den der Himmel gesegnet hat,
und die dunklen Wolken sind am Horizont verschwunden.
Nimm die Melodien Deiner sanften Lieder wieder auf.
Ich werde Dich für immer fest in meinen Armen halten.
Kind Bayerns, verlaß mich nicht!
Singe für Dich, für mich und für alle unsere Freunde.
Heute abend ist ein Festtag, laßt uns das Leben verehren!

Umlandtreffen – März 2016

Nach einer langjährigen Pause fand auf Initiative des Partnerschaftsverein mit Allauch am 15.03. im Gemeindehaus der Petrikirche Baldham wieder ein Treffen der Umlandkomitees statt, die alle seit langem mit Frankreich eine Städtepartnerschaft pflegen.

Aus Grasbrunn/Le Rheu (seit 1975) nahmen Frau Rivière, Frau Wagner, Frau Dreher und Frau Amler teil, vom Partnerschaftskomitee Ebersberg/Yssingeaux (seit 1998) Frau Brilmayer und Frau Wales, vom Komitee Grafing/St. Marcellin (seit 1994) Frau Kunert und Herr Helmholz – das Komitee aus Vaterstetten war fast mit dem gesamten Vorstand vertreten.

Nach einem Begrüßungsumtrunk stellte sich jede Partnerschaft mit ihren Besonderheiten und Gepflogenheiten vor, wobei viele Unterschiede und auch viele Gemeinsamkeiten festgestellt werden konnten, insbesondere natürlich die Liebe zu Frankreich und ein Herz für die Partnerschaft.  
Nach einem vom Allauchkomitee vorbereiteten köstlichen Imbiß  wurden  Details der Organisation und des Jahresablaufes ausgetauscht und eigene Erfahrungen weitergegeben. Die zahlreichen  interessanten Anregungen für Aktivitäten mit den Gästen aus Frankreich wurden von allen Teilnehmern gerne zur Kenntnis genommen und dürften zum Teil  schon in diesem Jahr für die eigene Partnerschaft Anwendung finden.

Es war ein sehr netter erfolgreicher Abend in freundschaftlicher gemütlicher Atmosphäre, der in Zukunft wieder regelmäßig stattfinden soll – wir freuen uns darauf!