Ende gut, alles gut!

Die letzten Highlights zum Jahresende sind für die Partnerschaftsvereine die Christkindlmärkte. Regelmäßig zum 1. Advent wird bei uns in Vaterstetten die provenzalische Krippe im Rathaus aufgebaut, und gleichzeitig findet ein schöner Weihnachtsmarkt statt. Mit großer Freude kommen dazu alljährlich Mitglieder des französischen Komitees und bieten an ihren Ständen provenzalische Spezialitäten an. Da duftet es nach Lavendel und Seifen, nach Kräutern der Provence und Fischsuppe, da leuchten bunte Tischdecken, Schürzen und Handtücher, umgeben von Lavendelhonig, Wein, rotem Reis, Olivenpaste, Konfekt, Calissons und vielem anderen. Die Vaterstettener warten schon immer ungeduldig auf diesen Termin, um die Vorräte aufzufüllen und nette Geschenke einzukaufen, und so mancher ist froh, dass nach dem Marktwochenende an der Krippe im Rathaus außer schönen Postkarten auch noch restliche Produkte aus Frankreich zu haben sind.

Wenn wir kurz darauf zum Weihnachtsmarkt nach Allauch reisen, geht es uns genauso. Wir werden sehnsüchtig erwartet, denn unsere französischen Freunde lieben alles, was wir anbieten: köstliche Weihnachtsplätzchen – gebacken und spendiert von fleißigen Vereinsmitgliedern und Allauchfreunden -, weißen Glühwein und “Amour chaud” (“Heiße Liebe”) – ein heißer Bratapfeltrunk mit Schlagsahne – und natürlich all die schönen Produkte, die weihnachtliche Stimmung verbreiten. Sobald uns der genaue Termin für den Markt vom französischen Komitee bestätigt wird, buchen wir unsere Flüge, um günstige Preise zu nutzen.

Im Jahre 2014 erlebten wir allerdings bei der Ankunft eine Überraschung: Der Weihnachtsmarkttermin war kurzfristig auf das Folgewochenende verschoben worden – vor uns lag der “Tag des Esels”! Da standen wir nun mit unseren Adventskränzen, Gestecken und weihnachtlichen Produkten und den gebuchten Rückflugtickets. Wir hörten, dass der “Tag des Esels” ein großes Fest sei zu Ehren dieser Tiere, die in den Hügeln von Allauch wichtige Dienste leisten. Es würde Verkaufsstände an den Straßen geben, einen folkloristischen Umzug, viel Musik und einen Eselsmarkt. Mit etwas Überredungskunst erlaubte uns der Organisator die Teilnahme und stellte uns einen kleinen Stand zur Verfügung. Adventskränze und Weihnachtsdeko wurden ausgebreitet, und während überall neben uns kulinarische französische Spezialitäten angeboten wurden, fielen wir mit unserer Ware ziemlich aus dem Rahmen! Aber dadurch wurden die Besucher auf uns besonders aufmerksam. Unser Stand war ständig umringt, viele nette Gespräche ergaben sich und der Verkauf lief bestens. Hinzu kam, dass neben uns der Ansager für die Lautsprecheranlage platziert war, der uns immer wieder interviewte, so dass selbst im hintersten Eck des Marktes jeder Besucher von der Partnerschaft Vaterstetten-Allauch und unserer Anwesenheit erfuhr.

Unser Warenbestand schmolz nur so dahin. Da wir uns aber ja auf 2 Weihnachtsmarkttage eingerichtet hatten, blieb dennoch allerhand übrig. So beschlossen wir, dass eine von uns den gebuchten Flug opfert und bis zum Folgewochenende bleibt – schließlich war ein großes Verkaufszelt für uns reserviert. Mit Hilfe des französischen Komitees wurde auch dieser deutsch-französische Stand ein voller Erfolg – wir waren bei Marktende ausverkauft.

So wurde aus dem ersten Schreck ein wunderbares Erlebnis – Ende gut, alles gut!