Überrumpelt!

Es war ein heißer Badetag gewesen, so wie man es sich in der Provence erträumt. Wir alle hatten das warme Mittelmeer reichlich genossen und stiegen nur ungern wieder in den Bus nach Allauch. Die meisten von uns wurden bei der Ankunft von ihren Gastfamilien abgeholt, wir hingegen hatten das Glück, bei Freunden in der Nähe zu wohnen und konnten unsere Heimkehr immer recht flexibel gestalten. 

So entschlossen wir uns an diesem Tag spontan zu einem Besuch bei einem bekannten Ehepaar, wo einer unserer tüchtigen Radler wohnte.  Er hatte mit einer Gruppe den Weg von Vaterstetten nach Allauch im Laufe von 10 Tagen per Zweirad zurückgelegt – welch eine Leistung!  Wir waren natürlich strandmäßig locker gekleidet in Shorts, T-Shirt und Badeschlappen, die Haare waren vom vielen Toben im Wasser etwas zerzaust, aber das war nicht wichtig für unsere Freunde. Sie gehörten zur Folklore -Tanzgruppe Allauchs, und die Frau war gerade wieder dabei, die typischen wunderschönen weißen Trachtenkniestrümpfe zu stricken – ein richtiges Kunstwerk. Sie freuten sich sehr über unseren Besuch – sofort stand ein erfrischender Aperitif auf dem Tisch und es wurde reichlich lange “geratscht”. Unseren Gastgebern hatten wir nicht gesagt, dass wir diesen kleinen Umweg machen würden – man kannte sich ja schließlich gut genug. Ohne Zeitdruck vergingen fast 2 Stunden, bis wir endlich bei unserer Gastfamilie ankamen.  

Als wir in unserem Strandoutfit ins Wohnzimmer traten, traf uns schier der Schlag. Was wir nicht geahnt hatten: Wir wurden dort schon sehnlichst erwartet! Und nicht nur von unseren Gastgebern, nein! Der Esstisch war festlich gedeckt und drumherum saßen rund 20 Personen in eleganter Kleidung, die uns mit erleichtertem Applaus begrüßten. Sie hatten schon sehr lange beim Aperitif gesessen und waren superhungrig, insbesondere angesichts der köstlichen Düfte, die aus der Küche kamen!

Noch nie hatten wir uns so schnell geduscht und gestylt, um an “unserem” Festmahl teilzunehmen. Der Abend wurde sehr lang, denn es gab reichlich Vor- und Zwischen – und Haupt- und Nachspeisen mit immer neuen passenden Getränken. Und dazu viele Gespräche mit all diesen netten Bekannten, die wir zum Teil lange nicht gesehen hatten.  

Für uns war das wirklich eine tolle Überraschungsparty! Aber für die knurrenden Mägen der Gastgeber und Gäste wohl doch eine ziemliche Herausforderung.

Pfingstreise nach Allauch 2024

Es ist wieder soweit und eine Gruppe von Mitgliedern unseres Partnerschaftsvereins besuchen unsere Partnerstadt Allauch. Begleitet wurden sie dieses Mal auch von unserem Bürgermeister Leonhard Spitzauer, seiner Frau, deren Sohn und der Hündin Bella.

Die Reise nach Allauch wurde wieder mit großer Vorfreude erwartet, da sie erneut eine willkommene Gelegenheit bot, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Gemeinden zu vertiefen. Schon bei der Ankunft wurden die Reisenden herzlich empfangen und konnten sogleich die Gastfreundschaft der Allaudiens genießen.

Unser Bürgermeister Leonhard Spitzauer nutzte die Gelegenheit, um sich mit Bürgermeister Lionel de Cala von Allauch auszutauschen. Beide Gemeindeoberhäupter betonten in ihren Reden die Wichtigkeit und den Wert der Städtepartnerschaft.
Neben offiziellen Terminen gab es wie immer auch zahlreiche Freizeitaktivitäten, bei denen die Reisenden wieder die Kultur und die kulinarischen Spezialitäten der Region entdecken konnten. Unter anderem gab es nach einer Wanderung durch die Landschaft Allauchs ein traditionelles provenzalisches Essen vor der Filmkulisse, die für die Marcel-Pagnol-Filme „La Gloire de mon père“, „Le Château de ma mère“ und „Le Temps des secrets“ verwendet wurde.

Die Abende wurden durch gemeinsames Essen, Musik und Tanz zu unvergesslichen Erlebnissen.

Diese Reise nach Allauch hat die Bande zwischen unseren Gemeinden weiter gestärkt und gezeigt, wie wertvoll solche persönlichen Begegnungen sind. Wir freuen uns bereits auf den nächsten Besuch und die weitere enge Zusammenarbeit mit unseren Freunden in Allauch.

Die “Lange Nacht des Kartenspiels”

Für die Fahrten von Vaterstetten nach Allauch gibt es seit Beginn der Partnerschaft traditionelle Daten, denn das erleichtert für Reisende und Gastgeber die Planung. So war bei uns von Anfang an der Zeitpunkt der Pfingstferien für die Hauptreise sehr beliebt, wenn in der Provence schon sommerliche Temperaturen zu einem Bad im Meer locken. Dann heißt es Abfahrt in Vaterstetten spätestens um 06:00 Uhr, denn der Weg ist weit, aber die Landschaft wunderschön und eine tolle Vorbereitung auf die kommende Woche.  

Das Bierfest in Allauch findet seit jeher am letzten Samstag im August statt. Seit Jahrzehnten reisen dann bayrische Musiker und Trachtler nach Allauch, um dort für Stimmung zu sorgen, aber im Gegensatz zu den Pfingstreisenden fahren sie immer über Nacht, da keiner einen Urlaubstag verlieren möchte. Die Suche nach dem passenden Busunternehmen gestaltet sich allerdings zunehmend schwieriger, weil viele keine Nachtfahrten mehr anbieten. So waren wir 2019 froh, ein passendes Unternehmen zu finden, das dazu noch besonders günstige Konditionen bot. Spätnachmittags am 28. August wurden die Geltinger Musiker mitsamt ihren Instrumenten abgeholt, danach in Kirchseeon die Seetaler Trachtler, und um ca. 19:00 Uhr ging es dann los.  

Die Busfahrer wählen immer selber die Fahrtroute aus, und diese hatten sich für den San-Bernardino-Tunnel entschieden, mit geplanter Ankunft in Allauch um 09:00 oder 10:00 Uhr am Folgetag. Bei bester Stimmung vergingen die ersten Stunden mit munterer Unterhaltung wie im Fluge. Kurz vor dem San-Bernardino-Tunnel kam dann aber der Schock, mit dem unsere Fahrer nicht gerechnet hatten. Auf einem großen Hinweisschild war zu lesen: 

 “Der Autobahntunnel San Bernardino wird ab dem 25. August 2019 über die Nacht für den Straßenverkehr gesperrt. Dies, um einen Teil der durch den Brandfall im Mai 2018 beschädigten Zwischenplatte zu ersetzen. Die Nachtsperre dauert jeweils von 20:00 Uhr bis 05:00 Uhr und wird sich bis zum 01. November 2019 hinausziehen.” Tja, da hatten sich wohl unsere Fahrer nicht gut vorbereitet, der Tunnel war für uns geschlossen, eine Ausweichroute für Busse nicht vorgesehen. Was nun? Ein “hätte, wäre, würde” nutzt gar nichts, genauso wenig wie schlechte Stimmung. Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Anweisungen der Polizisten zu folgen und mit dem Bus auf einen Parkplatz kurz vor dem Tunnel zu fahren.

Unsere Musiker und Tänzer nahmen es gelassen hin und packten die Spielkarten aus. Gab es nicht neuerdings überall die “Lange Nacht” für alles Mögliche? “Lange Nacht der Musik”, “Lange Nacht der Museen”, “Lange Nacht der Brauereien” und so weiter. Also begann bei uns im Bus ab sofort die “Lange Nacht des Kartenspiels”!  

Und bis zur Ankunft in Allauch am frühen Nachmittag fand der eine oder andere sogar noch etwas Zeit für eine “Kurze Nacht des Schlafes”.

Eine ereignisreiche Woche voller Sport und Austausch geht zu Ende

Eine ereignisreiche Woche ist zu Ende gegangen. Ein ausgelassener Abschlussabend in der Stadiongaststätte “La Cantina”, am Abreisetag noch zwei letzte deutsch-französische Spiele und anschließend ein entspannter Nachmittag mit Fußball- und Volleyballspielen im Sportzentrum rundeten diesen Aufenthalt der Handballmannschaften aus Allauch ab. Beim abendlichen Abschied war zu spüren, dass Gastfamilien und Gäste eine schöne Woche miteinander verbracht hatten.

Mit dem engagierten TSV Handballtrainer Nico Wohlschlegel, der sich in dieser Woche sehr eingebracht hatte, wurde schon der Wunsch für weiteren Austausch besprochen: z.B. 2025 mit Vaterstettener Mannschaften in Allauch und dann 2026 wieder Allaucher Mannschaften in Vaterstetten. Ein großes Dankeschön vom Allauchverein an die Gastgeber und Trainer und alle, die sich sehr engagiert haben! 

Reiseverlosung

Eine Gratis-Mitreise nach Allauch hat in diesem Jahr unser Mitglied Jörg Penninger gewonnen.
Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen einen schönen Aufenthalt Ende Mai dieses Jahres.

Jahresauftakt 2024

Zum Beginn des 42. Jahres der Partnerschaft Vaterstetten-Allauch gibt es Traditionelles und Neues zu berichten. Den Auftakt machte das Fest „Saint-Clair“ mit Folklore-Umzügen, Ritter-Schaukämpfen, Verkauf von Wild, Speisen und Getränken in den Straßen von Allauch bis in die Nacht hinein. 

Der alljährliche Neubürgerempfang schloss sich an und war wieder sehr gut besucht. So wie es jahrelang in Vaterstetten der Fall war, ist dies eine wunderbare Möglichkeit, Zugereiste willkommen zu heißen und ihnen Vereine und Aktivitäten vorzustellen, die den Ort lebenswert machen. 

Eine Neuigkeit, die Bürgermeister de Cala aus Allauch stolz verkündet, ist die Tatsache, dass der Ort heuer wieder zur Filmkulisse wird. Schon von 2004 bis 2022 fanden die Außendreharbeiten für die beliebte französische TV Mittagsserie “Plus belle la vie” (“Schöneres Leben”) in Allauch statt. Heuer geht es nun an die Fortsetzung, und so wird die Bar “L’Hostellerie” gegenüber vom Rathaus in Allauch erneut zur berühmten Film-Bar “Mistral” in einem fiktiven Viertel von Marseille. Schauspieler und Filmcrew flanieren wieder durch die Straßen unserer Partnerstadt und werden viele Fans anlocken.

Ein weiteres Highlight ist das neueste Werk des Malers “Monsieur Z.”, der Allauchs Plätze auf moderne Weise darstellt. Auch im Rathaus Vaterstetten hat er Bewunderer gefunden: 2 Poster seiner Bilder hängen bereits dort. Es werden sicherlich nicht die letzten sein! 

Neues gibt es auch in der Jahresplanung der Partnerschaftsvereine in Allauch wie in Vaterstetten.
Die traditionelle Besuchergruppe aus Allauch wird voraussichtlich erst zu den Adventsmärkten nach Vaterstetten kommen. Jedoch steht auf Initiative des Allaucher Handballvereins ein Besuch in der Woche vom 20. bis 27. April ins Haus: drei Jugend-Handballmannschaften U17, Mädchen und Jungen (ca. 16 Jahre) mit Betreuern, möchten gerne mit den TSV-Handballern gemeinsam trainieren und Freundschaftsspiele erleben, so wie es schon vor Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages 1982 der Fall war. Insgesamt erwarten wir 55 Personen.
Wer hätte Lust, Gästebetten zur Verfügung zu stellen? Bitte melden bei Inge.Mayer-Simon@vaterstetten.de, Tel. 08106-997802. Vielen Dank im Voraus! 

Ein ungewöhnlicher Ausflug

Endlich in Allauch, so freute sich die ganze Reisegruppe aus Vaterstetten nach der 15-stündigen Busfahrt. Jeder war gespannt, welcher neue oder schon bekannte Gastgeber ihm zugeteilt würde, und genauso gespannt waren alle auf das Programm während dieser Woche. Besonders große Freude herrschte, als wir in jenem Jahr lasen, dass auch eine Schiffsfahrt durch die Calanques mit anschließendem Badetag in Cassis vorgesehen war.

Auch wenn man diesen Ausflug vielleicht schon einmal machen durfte, so ist er immer wieder ein Highlight. Die Calanques sind steilwandige Küsteneinschnitte, Fjorden ähnlich. Sie entstanden vor etwa 120 Millionen Jahren und erstrecken sich südlich von Marseille bis nach La Ciotat. Besonders reizvoll ist das Massif entlang der Küste auf 20 km zwischen Marseille und Cassis, das im Jahre 2011 zum Nationalpark erklärt wurde, dem “Parc National des Calanques”. Millionen Touristen kommen alljährlich, um dort zu wandern oder – besonders beliebt – zu klettern. Oder sie fahren wie wir mit dem Boot von Calanque zu Calanque, bewundern die bis zu 600 m hohen steilen Felsen mit den waghalsigen Kletterern und die malerischen kleinen Badebuchten mit dem tiefblauen Wasser.

Am “Tag der Tage” strahlte die Sonne vom Allaucher Himmel, und wir stiegen sommerlich bekleidet in den Bus. In Cassis muss man abseits des Ortes parken, alle Reisenden steigen um in eine Bimmelbahn, die dann bis zur Bucht fährt. Das ist zum Auftakt immer ein Spaß, und dann ging es auch schon los, mit dem kleinen Schiff hinaus ins offene Meer zu den Calanques. Doch eh wir’s uns versahen, wurde es leicht neblig, wurde es sehr neblig, ja so neblig, dass nichts mehr zu erkennen war, kein Meer, keine Calanques. Nur die Spitze der hohen Felsen ragte hier und da blass sonnenbeschienen aus dem geheimnisvollen Weiß, das uns umhüllte. Ein bisschen mulmig wurde uns schon, wie denn unser Kapitän ohne jegliche Sicht an den Felsen vorbeikommen würde, doch natürlich hatte die moderne Technik alles im Griff: Fahrt nach Instrumenten hieß die Devise, kein Problem. 

So ungewöhnlich und interessant der Ausflug war, so war er doch enttäuschend, weil wir ja nichts gesehen hatten von dieser wuchtigen wunderbaren Natur. Und nun fragten wir uns auch, was denn statt des Badetages gemacht würde, denn Schwimmen im Nebel, wo keiner den anderen mehr sehen kann, erschien uns nicht gerade reizvoll. Das Schiff machte sich auf den Rückweg und siehe da: Ein Wunder war geschehen. Je mehr wir uns der Bucht näherten, desto dünner wurde der Nebel, und dann lag sie vor uns, die schöne Bucht von Cassis: in strahlender Sonne, so als hätte sie dort die ganze Zeit einfach auf uns gewartet.

Allauch, Cap Canaille mit Blick auf Cassis

Besuch aus Allauch

Zum 40 jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen Allauch und Vaterstetten kamen unsere französischen Freunde mit großer Delegation.
Am Samstag Morgen trafen mit dem Bus 39 Franzosen ein. Altbekannte Gesichter aber auch viel neue, die das erste Mal nach Vaterstetten zu Besuch kamen. Erfreulicherweise darunter viele Jugendliche.
Nach der Begrüßung und der Unterbringung bei den Gastfamilien startete das Programm, das wir für unsere französischen Gäste ausgearbeitet hatten.

Samstag: Picknick unter den Apfelbäumen der Landlust und Besuch der Ausstellung mit Bildern des Malers Lecoix, der in Allauch malte.
Montag: Wanderung auf den Blomberg und kurzer Besuch der Stadt Bad Tölz.
Dienstag:
Besuch des Franz Marc Museums in Kochel und eine Führung durch das Walchensee Kraftwerk. Kurzer Aufenthalt am Walchensee. Die Jugend vergnügte sich derweil in der Therme Erding.
Mittwoch: die von den Franzosen gewünschte Fahrt zum Schloss Neu Schwanstein.
Donnerstag: Höhepunkt des Besuches - der Partnerschaftsabend.
Freitag Morgen ging es dann wieder mit dem Bus nach Hause.

Jubiläumsfestivitäten in Allauch

Reisegruppe vor Abfahrt zum Flughafen

Ob mit dem Flieger, mit dem Fahrrad oder mit privatem Wohnwagen – ein großes Aufgebot an Vaterstettener Bürgern hatte sich auf den Weg nach Allauch gemacht, um dieses Jubiläum gebührend zu begehen.

Schon in der Vorwoche hatte eine junge Fußballmannschaft des SC Baldham mit Trainern, Eltern und Geschwistern einen Besuch mit Freundschaftsspielen in Allauch genossen – ein Bericht darüber erfolgt noch.
Besonders anstrengend war es natürlich für die Radler um Jo Neunert, die es sich seit Anbeginn der Partnerschaft nicht haben nehmen lassen, alle 5 Jahre die über 1000 km zu bewältigen und große Hochachtung dafür von uns und den Franzosen ernteten.
Mit in Allauch war für einige Tage unsere 2. Bürgermeisterin Maria Wirnitzer, deren Ehemann übrigens zu Beginn der Partnerschaft zusammen mit der Radlergruppe um Altbürgermeister Peter Dingler diesen beschwerlichen Weg über die Alpen auch absolvierte hatte. Für ein paar Tage kam auch Landrat Robert Niedergesäß nach Allauch, um die vielen Jahre der Partnerschaft zu würdigen.

Ammerthaler Blasmusik

Und ganz wichtige Begleiter auf dieser Reise waren die Musiker der Ammerthaler Blasmusik, die in der glühend heißen Atmosphäre des Freilichttheaters von Allauch 2 Tage für beste Stimmung indem sogenannten „Biergarten“ sorgten. Allen sagen wir ein herzliches “MERCI”!


Das Allaucher Partnerschaftskomitee hatte sich mit allen Kräften engagiert, um eine beeindruckende, schöne, internationale Festatmosphäre am Auftaktwochende im „Théâtre de Nature“ zu schaffen: Delegationen aus Allauchs anderen Partnerstädten in Italien, Israel und Armenien waren präsent und gratulierten zu unserem 40. Jubiläum. Die abendlich angestrahlte Kapelle Notre Dame du Château und der volle Mond sorgten zusätzlich in der Dunkelheit für eine tolle Stimmung, genauso wie der mit brennenden Wunderkerzen hereingetragene Nachtisch – eine große Festtorte, die aus vielen Einzelportionen zusammengesetzt war und Gästen und Gastebern köstlich schmeckte.

Komitee mit Bürgermeister de Cala


Bürgermeister de Cala, der bisher noch nie in Vaterstetten war, erhielt als Gastgeschenk von unserem Komitee „1/2m Bier“ und dazu von Frau Wirnitzer im Namen des Rathauses einen wunderschön verzierten 1 Liter Bierkrug – er hat sich sehr über beides gefreut und hofft, zum Weihnachtsmarkt hierher zu kommen.


Die offiziellen Reden wurden auf Bitten der Franzosen kurz gehalten, woraufhin Ursel Franz ihre Rede als kleines Gedicht zusammengefasst hatte – statt eines Rückblickes auf die 40 Jahre ein Rückblick auf die schwere Zeit der Trennung wegen der Pandemie – Text mit Übersetzung hierunter.

Am zweiten Tag des Auftaktwochendes konnte jeder Allaucher Bürger an den Festivitäten im Freilichttheater teilnehmen, und so gab es für viele ein begeistertes Wiedersehen. Im Anschluß gab es für die Vorstandsmitglieder beider Komitees noch einen festlichen Empfang vonseiten der italienischen und israelischen Partnerschaft vor dem eindrucksvollen Gebäude der Bastide de Fontvieille, wo der Bürgermeister de Cala von Allauch uns Geschenke überreichen ließ.

Im weiteren Verlauf des Aufenthaltes hatten wir Gelegenheit, schöne Ausflüge auf die Frioul-Inseln zu machen, an die Côte Bleue und nach Aix en Provence – nun freuen wir uns auf den Gegenbesuch vom 09. – 15. Juli.

Und hier das Gedicht von Ursel Franz mit Übersetzung:

„Guten Abend liebe Freunde, wir sind glücklich hier zu sein, wir sind glücklich, bei Euch zu sein, denn Ihr habt uns sehr gefehlt. Nach 40 Jahren haben wir eine enge Verbindung zueinander, Eure Wärme hat uns gefehlt, vor allem die vom Herzen kommt. Gefehlt hat uns Lavendel und Thymian, der zarte Duft von Rosmarin und die Hügel von Marcel Pagnol, die manchmal ein bisschen verrückten Abende, das intensive Blau des Meeres, Olivenbäume, Platanen, ein milder Winter. Wenn Covid uns getrennt hat, so war das nur für 2 Jahre. Vor uns liegt aber noch eine lange und frohe Zukunft. Machen wir also weiter so wie bisher, denn mit unseren Herzen sehen wir gut."
"Bonsoir, bonsoir mes chers amis, nous sommes heureux d’être ici, nous sommes heureux d’être chez vous, car vous nous avez manqués beaucoup. Après une quarantaine d’années nous sommes fortement liés. Il nous manquait votre chaleur, surtout celle qui vient du coeur. Il nous manquait lavande et thym, la douce odeur du romarin, et les collines Marcel Pagnol, les soirées un peu fou-folles, l’intense bleu de la mer, oliviers, platanes, un doux hiver. Si Covid nous a séparés, c’était juste pour deux années, mais nous avons devant nous un avenir, long et doux. Continuons alors sur ce chemin, car c’est avec notre coeur que nous voyons bien."

März

Wie in Vaterstetten, so dreht sich auch in Allauch nun vieles um die Ukraine. Gleich zu Beginn des Krieges hatte ein Allaucher Bürger mit seiner ukrainischen Frau über Facebook eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, von dem der französische Fernsehsender France 3 ausführlich berichtete. Innerhalb von 4 Tagen waren 5 LKWs mit Medikamenten, Spritzen, Decken, Hygieneprodukten, Verbandsmaterial und Lebensmitteln auf dem Weg zu einem ukrainischen Krankenhaus nahe der polnischen Grenze, alles konnte dort abgeliefert werden. 8 Fahrer wechselten sich ab, darunter auch das französisch-ukrainische Ehepaar. Die Spenden von Allaucher Bürgern haben die Kosten für den Konvoi gedeckt, denn viele Menschen sind froh, sich für ein ganz konkretes einheimisches Projekt einsetzen zu können.

So geht es auch bei uns in Vaterstetten: Unsere Weinprobe vom 24. März haben wir kurzfristig zu einer Benefizveranstaltung umfunktioniert für die ukrainischen Gäste in Vaterstetten und wurden großzügig von den Teilnehmern unterstützt. Es war ein gelungener Abend mit fast 40 Besuchern, die die wohlschmeckenden französischen und deutschen Weine vom Hieber aus Anzing sehr gerne verkostet haben. Eine aufgelockerte Stimmung zeugte von der großen Freude, endlich einmal wieder in gemütlicher Runde zusammensitzen zu können.

Nun stehen als nächstes in Frankreich die Präsidentschaftswahlen bevor – die VHS Vaterstetten bietet dazu einen 2-tägigen Workshop an – vor und nach der Wahl – der für alle Französischsprachigen empfehlenswert ist. Titel „Les élections présidentielles“ (Hinweis auf unserer Homepage unter „Termine“).

Und danach freuen wir uns auf den „Provenzalischen Abend“, den wir gemeinsam mit der VHS am 29. April veranstalten! Hier sind keinerlei Französischkenntnisse notwendig.

Reise nach Allauch 10. – 17.06.22: Die Anmeldung läuft ab 01.04. mit dem Formular auf der Homepage.