Alter schützt vor Torheit nicht!

Wenn sie heute farbige Lackschuhe sehen, werden sich manche Leserinnen vielleicht an ihre Kindheit erinnern: Waren damals nicht fast für jedes kleine Mädchen Lackschuhe ein Traum? Oder rote Schuhe? Oder gar rote Lackschuhe? Und manchmal hält dieser Traum bis ins “gestandene Alter” an. Doch der Reihe nach.

Eines Tages rief mich eine unbekannte Dame aus Vaterstetten an. Ich hätte doch Beziehungen nach Frankreich durch die Partnerschaft – ob ich ihr vielleicht helfen könnte? Es sei ihr etwas peinlich, mich damit zu belästigen, aber nun habe sie sich doch getraut. Es ging um folgendes:  Sie habe in einem online-Katalog gesehen, dass eine belgische Firma ihre Lieblingsschuhe im Ausverkauf anbietet – endlich zu einem erschwinglichen Preis, dazu noch in ihrer Lieblingsfarbe, und das auch noch in ihrer Größe. Es seien so tolle, bequeme und außergewöhnliche Schuhe, sie habe bereits 2 Paar in Schwarz und Rot, absolute Hingucker, aber die gelben seien ja nun ein absolutes Nonplusultra. Sie besäße sogar eine passende Jacke in dieser Farbe! Sie habe sofort eine Online-Bestellung aufgegeben, doch dann kam die enttäuschende Nachricht, dass keine Lieferungen nach Deutschland möglich seien – hingegen sehr wohl nach Frankreich. Ob vielleicht ich durch meine Beziehungen mit der Partnerschaft Allauch da helfen könnte?

Da ich für jeden Spaß zu haben bin, verabredeten wir uns bei ihr, damit auch ich diesen Traumschuh persönlich sehe und die nette Dame kennenlerne. Sie ahnen es schon: Das kleine Mädchen in mir war begeistert. Ich hatte sofort das Gefühl, dass es auch mein Traumschuh werden könnte, und zwar in ROTEM LACK, und ich mich einer Bestellung anschließen würde. Also erzählte ich diese aufregende Schuh-Story meiner Kollegin Chantal in Allauch, fragte, ob sie bereit wäre, diese zwei Paar Schuhe für uns zu bestellen, zu bezahlen und uns dann weiterzuschicken.

Auch Chantal lachte und willigte sofort ein. Eine lange Wartezeit verging, bis die Meldung aus Allauch kam, die Schuhe seien eingetroffen. Nochmal verging viel Zeit, bis der Postbote mir das Paket auslieferte. Den “großen Moment” wollten wir natürlich gemeinsam begehen. Meine neue Vaterstettener Freundin G. eilte herbei. Welch ein Anblick, als wir den Karton öffneten – rote und gelbe Lackschuhe – einfach toll.  Begeistert stießen wir mit einem Glas Prosecco an, fotografierten uns gegenseitig und unsere Schuhe und lachten uns kaputt über diese verrückte Aktion. Ohne die Partnerschaft mit Allauch wäre das nicht möglich gewesen! 

Eins verrate ich Ihnen aber doch: Eigentlich waren mir meine roten Schuhe etwas zu klein. Ich habe sie täglich glücklich angeschaut, aber nur wenige Male getragen und dann weiterverschenkt. Und durch das hohe Paketporto waren sie eigentlich doch nicht so preiswert gewesen! Tja, Alter schützt vor Torheit nicht, aber eine schöne Erinnerung hat ja auch einen hohen Stellenwert!

Schuhe der Jumelage

Freundschaftstreffen französischer Städtepartnerschaften – 30. Oktober 2019

Nicht nur Vaterstetten ist mit Frankreich seit vielen Jahren „verbandelt“, sondern auch viele andere Gemeinden im Umkreis. Da bietet es sich an, Informationen und Erfahrungen auszutauschen, denn eines liegt allen Engagierten der Städtepartnerschaften am Herzen: einen Beitrag zur Völkerverständigung in Europa zu leisten durch die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft. Dazu gehören nicht nur die Organisation von Reisen und kulturellen oder sportlichen länderübergreifenden Veranstaltungen und Festen, sondern auch die Ermöglichung von Praktika in der Partnergemeinde und der Austausch von Schülern. Wichtig ist dabei, die Bevölkerung für alle Aktivitäten zu interessieren und weitmöglichst zu integrieren, denn ohne die Gastfreundschaft der Familien käme man nicht weit. Jede Gemeinde hat im Laufe der vielen Partnerschaftsjahre dazu eigene Erfahrungen gemacht, und auch wenn die Struktur der Komitees sehr unterschiedlich ist, so gleichen sich Aufgaben und Probleme, die meist von Ehrenamtlichen gemeistert werden.

Wie wichtig den Engagierten ein Meinungsaustausch ist, zeigten 30 Zusagen auf die Einladung des Allauchkomitees. Leider waren Vertreter der Partnerschaft Grasbrunn/Le Rheu an diesem Abend verhindert, doch Abgeordnete der Partnerschaften Ebersberg/Yssingeaux, Grafing/St.Marcellin, Aschheim/Mougins, Ottobrunn/Mandelieu-la- Napoule, Neubiberg/Ablon-sur-Seine und Unterhaching/Le Vésinet verbrachten mit Vorstandsmitgliedern des Allauchvereins und Kay Rainer von der Gemeinde Vaterstetten einen langen interessanten Abend mit Gesprächen über die Besonderheiten ihrer Verbindungen zu französischen Partnerstädten. Alle Teilnehmer waren sich einig, diese Freundschaftstreffen in halbjährigem Turnus weiterzuführen, wobei sich der Clubraum von „Maria Königin“, der uns dankenswerter Weise von der Pfarrei zur Verfügung gestellt wurde, als idealer Treffpunkt erwies. Das Allauchkomitee und alle Gäste bedanken sich hierfür sehr herzlich!

Match der Partnerschaften – Juli 2018

Ein WM-Finale zwischen zwei der drei Partnerländer Vaterstettens – viele hatten es sich gewünscht. Jetzt ist es Realität. Und am Sonntag wird ab 16:30 Uhr gemeinsam zum Partnerschafts-Viewing in der Reitsberger-Halle (freier Eintritt für alle!) eingeladen.
Grund genug für Alexander Bestle, den 2. Vorsitzenden der „Partnerschaft mit Alem Katema“ seine Vorstandskollegen Ursel Franz („Partnerschaft mit Allauch“) und Michael Baier („Partnerschaft mit Trogir“) zum „Match der Partnerschaften“ zu interviewen.
Bestle: Also eines können wir mir großer Sicherheit voraussagen: Äthiopien wird nicht Fußballweltmeister. Selbst den von der FIFA nominierten äthiopischen Schiri konnten wir in Russland nicht ausmachen. Frau Franz, wer wird jetzt am Sonntag Weltmeister?
Franz: Ich tippe auf die Franzosen, weil sie nicht so lange anstrengende Spiele hatten wie die Kroaten. Frankreich gewinnt 2:0.
Bestle: Herr Baier, warum wird Kroatien Weltmeister?
Baier: Kroatien hat nichts zu verlieren. Das Team hat endlich den Schatten des legendären 98er-Teams abgelegt. Außerdem wird das Team von einer Welle der Begeisterung getragen. Also: 2:1. 
Bestle: Wer von Ihnen beiden würde auf „sein“ Team wetten? Was gibt es für den anderen Partnerschaftsverein, wenn die Wette verloren geht?
Baier: Ich wette natürlich auf die Vatreni, die jetzt auch den letzten Schritt machen. Wenn aber Frankreich den zweiten Titel holt, spendieren wir 30 Liter Bier – wann, das müssen wir noch festlegen. 
Franz: Natürlich tippe ich auf Frankreich, auch weil sie jüngere Spieler haben. Aber im Fall der Fälle hat sich unser Kassier schon bereiterklärt, ein 30-Liter-Fassl zu spendieren.
Bestle: Die Äthiopier schauen vor allem Premier League. Die würden am Sonntag wohl gern Salah aus Ägypten (Liverpool) oder Englands Kane (Tottenham) die Daumen drücken. Vermutlich geht die Tendenz eher zu Frankreich, weil einige Stars in England spielen. Gibt es einen Spieler, der anderen Nationalmannschaft, den Sie gern bei „sich“ sehen würden?
Franz: Die Franzosen sind natürlich begeistert von Luca Modric und würden ihn mit offenen Armen empfangen!
Baier: Ganz klar Kylian Mbappé, der Junge ist der Wahnsinn.
Bestle: Wo wird am Sonntag das Spiel geschaut? 
Baier: In der Reitsberger-Halle beim „public viewing“. Wir bedanken uns bei Herrn Reitsberger, dass er das so schnell möglich gemacht hat!
Franz: Die Reitsberger-Halle wird auch unsere “fanzone” sein. Der Bürgermeister und Kay Rainer haben schon beim Halbfinale der Franzosen über dieses WM-Fest gesprochen. Auch von uns ein Dank an die beiden!
Bestle: Da dürfen wir natürlich nicht fehlen! Ich tippe auf ein 1:1 in der regulären Spielzeit.

Treffen der Umlandpartnerschaften mit Frankreich – April 2018

Nach 2 Jahren Pause hatte das Allauchkomitee wieder einmal zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Freundlicherweise wurde uns der Clubraum der Pfarrei Maria Königin für dieses Treffen zur Verfügung gestellt, und so trafen sich zu interessanten  Gesprächen Vertreter der Partnerschaften Ebersberg-Yssingeaux, Grafing-St.Marcellin, Grasbunn-Le Rheu und Aschheim-Mougins. Die Organisation und Durchführung der städtepartnerschaftlichen Aktivitäten sind in jeder dieser Gemeinden unterschiedlich, so dass jeder vom anderen  Anregungen für die Zukunft mitnehmen konnte. 

Brief aus Allauch – Januar 2013

Anlässlich des 50. Jahrestages des Élysée-Vertrages erhielt der Partnerschaftsverein folgende nette Email einer Dame aus Allauch:

Bonjour, 
à l'occasion de l'anniversaire de l'amitié franco - allemande j'ai pensé qu'il serait bon d'envoyer un petit message à tous mes nouveaux amis. Grâce au jumelage, j'ai pu rencontrer des personnes charmantes et toujours souriantes. Merci de nous avoir fait découvrir une partie de votre magnifique land et une autre façon de vivre, merci pour nous avoir appris à chanter .... et à danser sur les tables! 
Merci enfin pour votre dévouement pour cette noble cause.
Vive l'AMITIE !
A-M 
Guten Tag, 
anlässlich des Geburtstages der deutsch - französischen Freundschaft habe ich mir gedacht, dass es gut wäre, all meinen neuen Freunden ein paar Worte zu schreiben. Dank der Partnerschaft habe ich charmante, immer lächelnde Menschen getroffen. Danke, dass Ihr es uns ermöglicht habt, einen Teil Eures wunderbaren Landes zu entdecken und eine andere Lebensart, danke, dass Ihr uns singen gelehrt habt …. und auf den Tischen zu tanzen! 
Und danke für Euer außerordentlich großes Engagement für diese noble Sache. 
Hoch lebe die FREUNDSCHAFT!
A-M

Eine spannende Woche in Allauch zum 30 jährigen Jubiläum – Juni 2012

Eine Bank zum Geburtstag!
Ein herrliches Fleckchen Erde war der Hügel mit der Kapelle Notre Dame du Château – das Wahrzeichen von Allauch – von dem man über Allauch auf Marseille und das Meer blicken kann, schon immer. Nun hat er durch eine handgeschmiedete Bank, die die Wappen von Vaterstetten und Allauch trägt, noch an Attraktivität gewonnen.
Nach einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle verfolgten über 70 Vaterstettener Bürger mit ihren Gastgebern zum Auftakt der Partnerschaftswoche die Einweihung der Parkbank anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft. Die Bank steht direkt neben dem „Brunnen der Freundschaft“, der 2007 zum 25-jährigen Jubiläum errichtet wurde. Die Einweihung wurde durch den örtlichen Diakon vorgenommen, umrahmt von Kindern aus Allauch, die Tänze und Lieder in deutscher Sprache vorführten.
In ihren Ansprachen betonten Chantal Bertin, Präsidentin des französischen Partnerschaftskomitees, Vaterstettens Bürgermeister Robert Niedergesäß und Ursel Franz, Vorsitzende des Vereins „Partnerschaft mit Allauch“, die langjährige, herzliche Verbundenheit der Bürger beider Gemeinden.

Die neue Bank, hergestellt vom Allaucher Schmied und Freund der Partnerschaft, Eric Gargiulo, soll ein schönes Symbol dafür sein. Martine Chaix, Stadträtin in Allauch und zuständig für die Partnerschaften, übermittelte Grüße von Bürgermeister Roland Povinelli, der erst zum Festakt am gleichen Abend dazu stoßen konnte.

Bei strahlendem Sonnenschein, Pastis, und Oliven taten die Deutschen und Franzosen das, was sie immer bei einem freudigen Wiedersehen tun: Sie umarmten sich, lachten miteinander und unterhielten sich, dass von Weitem ein deutsch-französisches Sprachwirrwarr zu hören war. Ein gelungener Auftakt für die Jubiläumswoche. Partnerschaft mit tiefen Wurzeln Bäume mit tiefen Wurzeln wachsen am höchsten“, zitierte Chantal Bertin, die Präsidentin des französischen Partnerschaftskomitees, in ihrer Rede beim Jubiläumsfest und drückte damit treffend aus, wie sich die Partnerschaft zwischen Allauch und Vaterstetten in den 30 Jahren ihres Bestehens entwickelt hat.
1981 gab es erste Kontakte zwischen den beiden Gemeinden, aus denen dann 1982 die Partnerschaft offiziell begründet wurde. Über 200 Gäste waren nun beim Festakt anwesend, darunter viele Leute der ersten Stunde, wie der ehemalige Gymnasiallehrer Franz Werner, der 1981 bei Allauchs Bürgermeister Roland Povinelli erstmalig vorsprach und eine Städtepartnerschaft vorschlug, oder unzählige Personen, die die Partnerschaft über ihre ganze Dauer begleitet haben. Auch Vaterstettens ehemaliger Bürgermeister Peter Dingler war gekommen. Chantal Bertin erinnerte in ihrer Ansprache an die vielen Zeugnisse der Partnerschaft: in Allauch gibt es eine Avenue de Vaterstetten, den Brunnen der Partnerschaft und seit diesem Jahr eine Bank mit den Wappen beider Gemeinden. In Vaterstetten wurden gemeinsam Bäume gepflanzt, es gibt einen Allauchplatz und eine Nachbildung einer Allaucher Windmühle.

Niedergesäß, Povinelli, Dingler

Ursel Franz fasste die 30 Jahre der Partnerschaft in einem Gedicht zusammen und bekam dafür großen anerkennenden Applaus, genauso wie Bürgermeister Robert Niedergesäß, der seine Ansprache wie gewohnt auf Deutsch und Französisch hielt. Er erinnerte an die vielen positiven Begegnungen, aber auch an schwere Stunden, an Abschiede von verstorbenen Freunden. In seiner Rede zeigte er die Gegensätze auf, die die Menschen beider Länder so anziehen: das Savoir-vivre und Laissez-faire, die typisch deutsche Gründlichkeit, aber auch das bayerische Lebensgefühl. Zum Schluss dankte er allen, die die Partnerschaft in den letzten drei Jahrzehnten mit Leben erfüllt haben. Bürgermeister Roland Povinelli, der bereits seit 1975 im Amt ist, nahm die Festveranstaltung ebenfalls zum Anlass, sich an die Ursprünge zu erinnern und sich bei den Verantwortlichen auf beiden Seiten zu bedanken.
Zur Bestätigung und Erneuerung der Partnerschaft unterzeichneten die beiden Bürgermeister eine gemeinsame Urkunde in beiden Landessprachen! Robert Niedergesäß und Peter Dingler überreichte Roland Povinelli jeweils Ehrenmedaillen der Gemeinde Allauch.

Die Geburt der Partnerschaft

Ein Beitrag von Wilfried Gillmeister

Was in den 70er Jahren als sich langsam aber stetig ausweitender Schüleraustausch zwischen den Gymnasien von Vaterstetten und Aix-en-Provence entwickelte, sollte zum Wechsel in das neue Jahrzehnt von Vaterstettener Seite in das Bedürfnis, das Leben in unserer Gemeinde attraktiver zu gestalten, in Form der gezielten Suche nach einer geeigneten Städtepartnerschaft mit einer vergleichbaren französischen Gemeinde münden.
So kam der damalige Organisator des Vaterstettener Schüleraustausches, Studienrat Franz Werner, im Frühjahr 1981 mit der frohen Kunde, nördlich von Marseille fündig geworden zu sein, ins Rathaus Vaterstetten. Aufgrund seiner im laufe der Jahre gewachsenen zahlreichen Kontakte erhielt Franz Werner von Anne-Marie Bost den entscheidenden Hinweis auf Allauch. Nicht nur das: Er brachte sogleich eine Einladung an die Handball-Männermannschaft des TSV Vaterstetten mit, zum Pfingstturnier nach Allauch zu kommen.

Gleichzeitig nahm der damalige Bürgermeister Martin Berger die Gelegenheit wahr, seinen Allaucher Amtskollegen Roland Povinelli zum Tanz um den Maibaum der Vaterstettener Feuerwehr zu laden. Was für ein Fest! Vaterstetten zeigte sich von seiner eindruckvollsten Seite, alles, was zur Maibaumaufstellung dazugehört wurde aufgeboten, und der Landwirt Hans Luft räumte und öffnete seine große Gerätehalle für ein zünftiges Tanzfest. Vaterstetten ließ es bajuwarisch krachen, was das Zeug hielt. Das Ehepaar Povinelli mit Begleitpersonal war beeindruckt von der spontanen Gastfreundschaft, und Josef Hartmann, der erste Vorsitzende des Vaterstettener Komitees, ließ sein Bauunternehmen für ein paar Tage im Stich, um den französischen Gästen unser geliebtes Oberbayern von der schönsten Seite zu zeigen.

Ebenso überwältigt von den ersten Eindrücken kam die Handball-Männermannschaft des TSV eine Woche später aus Allauch zurück. Nicht nur sportliche Erfolge und Santons als Gastgeschenke im Gepäck, sondern das sichere Gespür für die aufrichtigen und festen Absichten auch bei den Bürgern von Allauch hinsichtlich einer gemeinsamen Partnerschaft wurde als Signal ins Rathaus weitergegeben.

In Vaterstetten sollte die positive Stimmung genutzt und intensiviert werden. Nach einem offiziellen Gegenbesuch der Vaterstettener Gemeindeverwaltung in Allauch lud die VHS Vaterstetten die Bürgermeister Dresel von Grasbrunn und Schneider aus Neubiberg ein, um deren Erfahrungen mit schon bestehenden Partnerschaften in unsere Vorbereitungsaktivitäten einzubringen.
Französischkurse erlebten in der Folgezeit eine ungeahnte Renaissance. Die Sportler des TSV Vaterstetten bereiteten sich für den Besuch von 55 Bürgern zu Ostern 1982 vor. Ziel dieser Begegnung war vor allem, die französischen Gäste in die Vaterstettener Familien hineinzubringen, damit die Partnerschaft schon im Vorfeld von vielen Bürgern getragen wird und der Eindruck einer Partnerschaft „von oben“ gar nicht erst entstehen sollte.

Für unsere französischen Freunde war die damalige erste große Begegnung ein wahrer Härtetest. Weißwürste und Schweinsbraen wurden mit nicht immer gleicher Begeisterung vertilgt, Gemeinderat Claude Guibert erlernte die Kunst des „Ozapfns“, Schuhplattler und Goaßlschnalzer in kracherten Lederhosen sorgten beim Mairsamer in Pöring für den Rahmen erster Fraternisierungsversuche. Und so nebenbei wurde im Gymnasium in der bei Handballfesten typischen Stimmung Sportliches geboten.

Nach dieser Begegnung war eines sicher: beide Gemeinden freuten sich auf den Abschluss des Partnerschaftsvertrages, der aus der Bürgersicht eigentlich nicht mehr nötig war. Die Jumelage lebte schon!