Willkommen in Vaterstetten!

Nach langer Zeit gab es endlich wieder eine Anfrage aus Allauch nach einem Praktikum in Vaterstetten: Die 16-jährige Gymnasiastin Angélique hat ihr vorgeschriebenes 14-tägiges Schulpraktikum bei uns im Juni absolviert. Neben dem Gymnasialunterricht macht sie eine Jugendleiterausbildung (Juleica), die theoretische Prüfung hat sie bereits bestanden und war nun sehr an der praktischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Vaterstetten interessiert.
Natürlich ließ es sich Bürgermeister Spitzauer nicht nehmen, Angélique bei uns offiziell zu begrüßen  – er hatte sie kurz vorher bei seinem Besuch in Allauch bereits kennengelernt.

Ihre guten Deutschkenntnisse hatte sich das junge Mädchen vor einigen Jahren bereits durch einen 3-monatigen Austausch mit einer Hamburger Schülerin angeeignet über das Brigitte-Sauzay-Programm, welches explizit den Austausch zwischen Deutschland und Frankreich für Schüler der 8. bis 11. Klasse fördert. Auch eine 10-tägige Erkundungsreise mit ihrer Deutschklasse rundete ihre Sprachkenntnisse weiter ab. 

Dank sehr engagierter Helferinnen in Vaterstetten gelang es dem Vorstand des Allauchvereins, interessante Tätigkeiten für Angélique zu finden:
Annika Deutschmann, Referentin für Städtepartnerschaften der Gemeinde Vaterstetten und Leiterin des Kinderhauses Katharina von Bora, bot Angélique die Möglichkeit des täglichen Einsatzes dort. So lernte sie die drei unterschiedlichen Gruppen des Kinderhauses mitsamt den Betreuungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten sehr gut kennen und konnte sich aktiv einbringen.
Durch die tatkräftige Unterstützung von Martha Golombek und Raphaela Schiede, Jugendpflegerinnen der Gemeinde, wurde ein Plan mit diversen Optionen erarbeitet, wobei der Schwerpunkt Kindergarten mit zusätzlichen Einblicken in das Jugendzentrum (JUZ) ergänzt wurde – auch ein Kontakt zur Jugendgruppe der Petrikirche und zu den Pfadfindern wurde durch sie hergestellt.

Für die Unterbringung von Angélique hatten sich gleich zwei nette Familien gemeldet.  Die Wahl fiel auf ein Ehepaar mit einem Schul- und einem Kindergartenkind des Katharina-von-Bora-Hauses, wo Angélique sich wunderbar in den Tagesablauf integriert hat und sich sehr wohlfühlte.  

Der Allauchvorstand bedankt sich sehr herzlich bei allen Beteiligten für ihr großes Engagement und ihren Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft!

Es kommt oft anders als man denkt

Das Jahr 2020 hatte so gut angefangen: Beim ersten Stammtisch im Januar gab es eine Verlosung der Reise nach Allauch sowie vieler Produkte aus der Provence, die vom Weihnachtsmarktstand der Franzosen übrig geblieben waren. Außergewöhnlich viele Besucher sorgten für eine ausgelassene Stimmung, und man spürte die Vorfreude auf alles, was für die kommenden Wochen und Monate vom Allauchvorstand geplant worden war. Aber nun hat jeder von uns wieder einmal feststellen müssen, dass so manches im Leben anders kommt als man denkt.

Nachdem wir noch am 04.10.2019 den 100. Geburtstag von Altbürgermeister Martin Berger, dem Begründer der Partnerschaft mit Allauch, mitfeiern durften, so mussten wir Anfang März von ihm Abschied nehmen. Wir sind froh, dass wir uns im Oktober noch persönlich bei ihm für seinen engagierten Einsatz für die Partnerschaft bedanken konnten.

Bei unserem geplanten März-Stammtisch wollten wir uns noch einmal mit unserem französischen Gastschüler Ulysse Schaff zusammensetzen, doch angesichts der Grenzschließungen musste er vorzeitig nach Aix en Provence zurückfliegen. Beim Internationalen Stammtisch vom 09.03. hat er ausgiebig über seine 6 Monate bei uns berichtet. Welch wunderbare partnerschaftliche Aktion war dies – nochmals tausend Dank besonders an Familie Skowronek, die ihn so herzlich aufgenommen hat, aber auch an die Lehrer und Schüler des Humboldt Gymnasiums, wo er sich sehr wohl fühlte. 

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sind unsere Termine im April und Mai: Stammtisch, Filmabend und auch die Hauptversammlung haben wir aus unserem Terminkalender erst einmal gelöscht. Sobald sich die Situation zum Guten ändert, geben wir neue Termine bekannt.
Auch unsere geplante Reise nach Allauch vom 02. – 09.06. ist wohl mehr als fraglich geworden, doch wollen wir auf Wunsch des französischen Komitees die Entscheidung noch bis zum 01. Mai hinausschieben.
Volksfest, Straßenfest, Oktoberfest – alles steht noch in den Sternen, der neue Corona-Virus wirbelt unser aller Leben durcheinander…

Doch es gibt auch Positives zu berichten von so viel neuer Hilfsbereitschaft in dieser unruhigen Zeit, dass wir gerne von einem Beispiel berichten möchten – natürlich in der Hoffnung, im Kreise unserer vielen Leser Nachahmer zu finden. Da inzwischen fast alle Restaurants und auch viele weitere Geschäfte unserer Gemeinde nun auf online-Bestellungen umgestiegen sind oder auf „drive-in“ und „to go“ – Gerichte, um nicht ganz unterzugehen, findet man eine immer wieder aktualisierte Liste z.B. auf www.b304.de, die sehr hilfreich ist.
Nun hat eine Dame bei ca. 30 Familien in unserer Nachbarschaft folgenden Zettel eingeworfen: „Liebe Nachbarn, damit das Daheimbleiben leichter fällt, biete ich ab Montag einen kostenlosen Bringdienst der Mittagsgerichte vom Restaurant … an. Ruft mich am Vorabend an oder schickt mir eine whats-app-Bestellung, Tel.Nr…. Am nächsten Mittag zwischen 12 und 12.30 Uhr bekommt Ihr die bestellten Mittagsgerichte warm geliefert. Es besteht kein direkter Kontakt. Ich stelle das Essen vor die Tür, klingle und das Geld wird passend in meine bereitstehende Box getan.“
Bei mir – Ursel Franz – hat es wunderbar geklappt und hervorragend geschmeckt, denn gewürzt war alles mit Nächstenliebe für Nachbarn und Unternehmen!

In diesem Sinne: BLEIBEN SIE GESUND!

Herzlich willkommen, lieber Ulysse! – September 2019

Seit Beginn des neuen Schuljahres haben wir in Vaterstetten einen besonderen Besuch aus Frankreich zu verzeichnen: Der junge Ulysse Schaff aus Aix en Provence hat sich nach seinem französischen Abitur entschlossen, noch ein Schuljahr am Humboldt-Gymnasium Vaterstetten zu verbringen. Vor einigen Jahren konnte er hier bereits beim Schulaustausch die ersten Kontakte knüpfen und möchte nun seine guten Deutschkenntnisse vervollkommnen, um später in unserem Land studieren zu können.
Wir freuen uns sehr, dass der sympathische Ulysse von unsern Mitgliedern, der Familie Skowronek, in ihrem Haus aufgenommen wurde und bedanken uns ganz herzlich dafür. Wie wohl er sich dort fühlt, sieht man auf dem Foto, auf dem er sich mit Hilfe seiner Gastfamilie für einen Wiesnbesuch in einen „echten Bayern“ verwandelte! 

Wer beim letzten Stammtisch anwesend war, konnte Ulysse bereits kennenlernen. Wir wünschen ihm hier viele gute Bekanntschaften und positive Erlebnisse – er wird sicher oft bei unseren zahlreichen Vereinsaktiväten anzutreffen sein!

Das Frühjahr im Zeichen des Schulaustausches – März 2017

Nach dem Besuch der Gymnasiasten aus Aix en Provence Ende März trafen schon bald die Realschüler aus Allauch in Vaterstetten ein. Ein interessantes Programm war von den Lehrerinnen organisiert worden, das vom Allauchkomitee durch eine Einladung auf den Reitsberger Hof und in die Landlust bei traumhaft warmem Frühlingswetter bereichert werden konnte.

Hier der Bericht der Lehrerin Frau Pade und ein Foto, das für sich spricht!
„Im Rahmen des Allauch-Austausches  der Realschule Vaterstetten mit  dem Collège Yves Montand besuchten die französischen Schüler den Reitsberger Hof. Nach einer interessanten Hofführung durch Herrn Reitsberger durften die französischen Schüler eine aufregende Traktorfahrt unternehmen.  Den krönenden Abschluss bildete ein gemeinsames Weißwurstessen, bei dem die Schüler aus Allauch auch bayrische Köstlichkeiten wie das bayrische Bier (natürlich alkoholfrei) kennenlernen durften. Unsere französischen Austauschschüler und deren Lehrerinnen, Mme Herbreteau et Mme Arslanian, haben den Vormittag sehr genossen. 
Wir bedanken uns hiermit noch einmal herzlich bei dem Vaterstettener Partnerschaftskomitee für die großzügige Einladung zu diesem besonderen Anlass. 
Fachschaft Französisch der Realschule Vaterstetten“

Freunde aus Allauch in Vaterstetten – Juli 2011

Vom 11. bis 17. Juli fand wieder der traditionelle Besuch aus Vaterstettens Partnerstadt Allauch statt. Viele der 36 Franzosen aus der Provence kamen zum ersten Mal nach Bayern und waren sichtlich begeistert von unserer schönen Region und der großen Gastfreundschaft unserer Bürger.

Der Partnerschaftsverein hatte wie immer ein vielseitiges Programm vorbereitet, dem auch Petrus wohlgesonnen war: bei fast allen Ausflügen lachte die Sonne! So konnten nach der Münchenbesichtigung mit französischer Führung das anschließende Picknick im Englischen Garten eingenommen und am folgenden Tag der Besuch von Garmisch-Partenkirchen mit einer Seilbahnfahrt und einer Sommerrodelpartie gekrönt werden!

Das Programm für den Tag am Tegernsee wurde aufgrund des regnerischen Wetters spontan geändert: statt Wanderung auf die Neureuth und Rundfahrt auf dem See genossen die französischen Freunde die bayrische Atmosphäre im Bräustüberl, eine hochinteressante Führung durch die neue Naturkäserei bei Kreuth und einen Besuch in einem Trachtenoutlet, wo der eine oder andere noch etwas Passendes für das abendliche Vaterstettener Volksfest erstand.
Die gemeinsame Teilnahme am großen Festumzug und der Abend im Festzelt waren ein weiterer Höhepunkt dieses Tages.

Der Freitagvormittag stand im Zeichen des Hopfens: nach einer Fahrt durch die Hallertau war die Führung durch das Hopfenmuseum in Wolnzach für alle sehr informativ und endete mit einer zünftigen Brotzeit draußen vor dem Museum: die begleitenden Damen vom Partnerschaftsverein hatten Biertische und Bänke mitgebracht und servierten zur großen Freude der Franzosen auf blaukarierten Tischtüchern Brezn, Obazdn, Bier und Limo. Weiter ging es dann nach Ingolstadt mit kurzer Stadtführung und anschließendem ausgiebigen Besuch des Audimuseums und Audiwerkes. Gespannt verfolgten alle die Autofabrikation und waren sehr beeindruckt von dem fast unheimlichen Zusammenspiel von Menschen und Robotern.

Nach diesen ausgefüllten Tagen stand der Samstag den Gastgebern für eigene Aktivitäten mit ihren Gästen zur Verfügung, bevor sich am Abend alle gemeinsam zum Partnerschaftsfest trafen. Bei milder Luft saß man bis in die Nacht hinein an wunderschön gedeckten Tischen im Biergarten der „Post“ in Parsdorf und ließ es sich schmecken. Dazu spielte traditionell die beliebte Ammerthaler Blasmusik, und nach den kurzen offiziellen Reden wurde begeistert im Biergarten getanzt.
Auch musikalische Überraschungen wurden geboten: Die Allaucher Freunde, die übrigens während der Ausflüge immer bekannte französische Chansons zu Mundharmonikabegleitung sangen (!) , hatten unter der Leitung von Marc Schmitt ein paar Lieder einstudiert, die sie uns fröhlich vortrugen, und dann verzauberte die junge Nicole Reichel aus Markt Schwaben alle mit ihrer wunderschönen Stimme und ihrem Gitarrenspiel – sie hatte bereits im Juni in Allauch für Begeisterung gesorgt durch ihren spontanen Auftritt beim dortigen Partnerschaftsfest.

Als am folgenden Sonntagnachmittag die Abreise der Franzosen auf dem Programm stand, floss so manche Abschiedsträne. Alle waren sich einig: es war ein rundherum gelungener Aufenthalt.

Das Partnerschaftskomitee bedankt sich hiermit nochmals ganz herzlich bei allen Gastgebern für die wunderbare Betreuung der Gäste!
Ein junger 18jähriger Franzose blieb übrigens noch für weitere zwei Wochen in Vaterstetten, um seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Er besuchte während dieser Zeit mit den Jugendlichen der jeweiligen Gastfamilien sowohl die Realschule wie auch das Gymnasium. Auch hier Herzlichen Dank – Merci beaucoup an alle, die sich um ihn gekümmert haben!

Schüleraustausch

Ein Beitrag von Ilse Kuderna und Hannelore Beier-Endl

“Freundschaft zwischen Kindern ist natürlicher und ohne Hintergedanken!”
Das sagte Odile Kelbel 1986, sie gilt mit Arlette Jailliard als Mutter des Austausches auf französischer Seite.
Treffender kann nicht gesagt werden, was sich in den 26 Jahren Schüleraustausch immer wieder bewahrheitet hat. Egal ob sich Grundschüler, Realschüler oder Gymnasiasten auf den Weg nach Allauch machten - alle kamen mit Eindrücken wieder nach Hause, die sie als “unvergesslich“ bezeichneten.

Den Anfang machten Schüler der Grundschule Logis Neuf in Allauch. Bis 1998 kamen in jährlichem Wechsel interessierte Schüler in die jeweilige Partnergemeinde und erkundeten das “Neuland.” Die französischen Behörden machten dann einen weiteren Austausch von Grundschülern unmöglich. So reisten unsere Schüler ohne die Aussicht auf einen Gegenbesuch nach Allauch. Sie konnten sich seit dem Schuljahr 1993/94 im Wahlfach Französisch intensiv auf den Austausch vorbereiten, und erst 2004, als Englisch Pflichtfach an Bayerns Grundschule wurde, musste dieser Unterricht eingestellt werden.

Bis 2004 fanden 175 Grundschüler aus Vaterstetten Gasteltern in Allauch, 2003 und 2004 wohnte die Gruppe in der Jugendherberge in Marseille, 2005 und 2006 “residierten“ die Schüler mit ihren Lehrerinnen und dem Busfahrer im Gästehaus in La Ciotat.
Die Vaterstettener Realschule hatte seit 1996 ein Austauschprogramm mit dem Collège Yves Montand.

Einen direkten Austausch mit Allauch konnte das Gymnasium nie beginnen, da es diese Schulform dort nicht gibt. Ein ganztägiger Besuch in der Partnergemeinde stand aber immer auf dem Programm, wenn die Schüler in Marseille, Aix oder Bagnols waren.

Nach dieser nüchternen Darstellung des Austausches sollen einige Schüler mit ihren Berichten zu Wort kommen:

Nach einem Austausch im Jahr 2008 gab es bei einem Gymnasiasten folgenden Tagebucheintrag:
Am letzten Tag, dem 7. Juli 2008 machte sich der Bus mit 40 Jugendlichen auf den Weg zur Partnergemeinde. Das Ortsschild “jumelé avec Vaterstetten“ wurde mit Applaus bedacht. Wir besuchten die “place de moulins”, die örtliche Nougatier und die Kapelle Notre Dame. Unterwegs kamen wir am “Orakel von Allauch” vorbei. Das ist ein Torbogen, in dem früher einmal eine Heiligenstatue gestanden hat. Heute versuchen Jugendliche kleine Steine in die Vertiefung zu werfen. Die Anzahl der benötigten Würfe bis ein Stein liegenbleibt soll angeben, wie viele Jahre es noch dauert bis man heiratet. Auch wir versuchten unser Glück, einige schauten aber recht entsetzt nach einer guten Wurfleistung, schließlich waren die meisten von uns erst vierzehn Jahre alt...

Eine Grundschülerin erzählte nach ihrer ersten Reise ohne Eltern ganz begeistert:
In der Familie war es toll, wir konnten abends ganz lange aufbleiben. In der Schule haben wir gerechnet und gebastelt - die haben keinen Pausengong, wenn die Lehrer meinen der Unterricht soll weitergehen läuteten sie mit einer großen Glocke, manchmal hatten wir schön lange Pausen. Toll waren unsere Ausflüge. Mir hat die Fahrt mit dem Schiff zum Chateau d'If besonders gut gefallen. Auch das Schulfest war toll, doch bei uns gibt es viel mehr Spiele für die Kinder...
Auch für die Lehrerinnen brachten die Tage des Austauschs - trotz großer Verantwortung zu Land und im Wasser - viele schöne Augenblicke, neue Sicht auf die Schüler und Freundschaften, die nun schon viele Jahre halten.