Allauch im November

Das Bemühen unserer Partnergemeinde Allauch, das etwas in Vergessenheit geratene Abernten der Olivenbäume wiederzubeleben, zeigt schöne Erfolge.
Seit Jahren erhalten Mitglieder des Lions Clubs unserer Partnerstadt die Genehmigung, die Oliven aller Bäume, die auf öffentlichem Grund stehen, einzusammeln, um sie in eine Olivenmühle im benachbarten Château Gombert zu bringen. Das daraus gewonnene Öl wird auf dem Weihnachtsmarkt in Allauch verkauft und gemeinnützige Projekte können gefördert werden. Es gibt auch Privatpersonen, die dem Lions Club ihre Gärten im Oktober/November öffnen. Olivenernte per Hand ist eine anstrengende Arbeit, die man sich in diesem Fall ersparen und gleichzeitig etwas Gutes tun kann.
Die Gemeinde wollte aber noch viel mehr Besitzer vernachlässigter Olivenbäume motivieren, die Früchte sinnvoll zu verwerten, wie es in der Provence in der Vergangenheit Tradition war. So bot sich an drei Sonntagen die Möglichkeit, die Ernte an einem Sammelplatz abzugeben, wo man schon kurz darauf das native Öl wieder abholen konnte. Über fünf Tonnen Oliven kamen so zusammen und eine Allauch eigene Olivenpresse, wie es sie früher einmal gab, könnte sich bald lohnen.

Aufrechterhalten und Beleben alter Traditionen hat in unserer Partnerstadt einen hohen Stellenwert und manches erscheint uns fremd. So zum Beispiel „La Fête de l’Âne“, das Eselfest, gewidmet dem starken, wenn auch bekanntermaßen störrischen Tier, das früher die schweren Lasten über die Hügel Allauchs schleppen musste.
Organisiert von der Folkloregruppe Saint-Eloi Allaudien, steht dieser vergnügliche Tag mit dem folkloristischen Umzug, den Kunsthandwerksbuden, den Essenständen und Kinderkarussellen seit 27 Jahren auf dem Veranstaltungskalender der Festivitäten zum Jahresende.
Nur wenige Tage vergingen bis zum nächsten gemeinsamen Vergnügen im Herzen von Allauch. Alle Bürger waren eingeladen, den Beginn der Weihnachtszeit gemeinsam zu erleben. Neben Chorauftritten und Vorführungen einer ortsansässigen Tanzschule gab es – wie könnte es in Frankreich anders sein – leckere Süßigkeiten, bis schließlich der Startschuss fiel.
Auf Knopfdruck begann zeitgleich in ganz Allauch die wunderschöne Weihnachtsdekoration zu leuchten. Jedes Jahr gleicht das geschmückte Städtchen einem Lichtermeer, mit Unmengen von bunten Girlanden in den Bäumen, mit glitzernden Nikoläusen und anderen Fabelwesen auf den Verkehrsinseln, die den Betrachter verzaubern.

Adventliche Vorbereitungen – November 2021

Lange schon liefen die Vorbereitungen für die Adventszeit bei uns, denn endlich stand wieder viel Schönes auf dem Programm der Partnerschaft. Nicht nur das französische Komitee wollte auch heuer provenzalische Waren an zwei Ständen auf unserem Vaterstettener Christkindlmarkt anbieten, sondern zusätzlich hatten sich 30 (geimpfte) Franzosen zum 1. Advent angemeldet, um unseren und viele andere Weihnachtsmärkte zu besuchen. Große Vorfreude herrschte auf beiden Seiten, sich endlich wiederzusehen nach der langen Corona bedingten Pause. Ein interessantes Ausflugsprogramm wurde von uns minutiös vorbereitet, nette (geimpfte) Gastgeber erfolgreich gesucht.
Nun würden die vielen Allaucher Freunde auch einmal unsere schöne Orsini-Krippe im Rathaus bewundern können und die feierliche Eröffnungsmatinee am Adventssonntag miterleben! Zwar erlaubt das Rathaus wegen der Pandemie nur maximal 50 Besucher nach der 2G-Regel , doch immerhin hätten unsere französischen Gäste mit ihren Gastfamilien Gelegenheit, ein wunderbares kleines Konzert in festlichem Rahmen zu genießen mit zwei Virtuosinnen aus unserer Gemeinde: Sunny Howard (Geige) und Ingrid Westermeier (Gitarre) mit einem tollen internationalen Programm. 

In diesem Jahr sollte auch der Besuch von Komiteemitgliedern aus Vaterstetten auf dem Allaucher Weihnachtsmarkt wieder stattfinden dürfen – die Verkaufsware wartet seit 2 Jahren auf unsere dortigen Freunde. Also buchten wir rechtzeitig unsere Tickets für die Reise zum 3. Adventswochenende. Doch nun sind die Coronainfektionen wieder ins Uferlose gestiegen, und reihenweise werden Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen abgesagt. So steht zur Monatsmitte des November leider schon eines fest: Kein Besuch der Franzosen bei uns, kein Besuch unseres Komitees auf dem Allaucher Markt, welch Enttäuschung für alle! Und wer weiß, was bis Monatsende sonst noch entfallen muss …

In Allauch hingegen laufen die adventlichen Vorbereitungen auf Hochtouren. Schon lange ist unser Santonnier-Freund Gilbert Orsini dabei, seine Krippenwelt aufzubauen, die endlich wieder im “Vieux Bassin”, dem alten Wasserspeicher mitten in Allauch steht. Am 13. November wurde sie eröffnet und wird bis zum 30. Januar viele Besucher begeistert haben.
Am 21. November kommt das traditionelle Eselsfest, “Fête de l’Âne”, zu Ehren der fleißigen Esel, die insbesondere in den Hügeln von Allauch nach wie vor ihre Dienste tun. Damit verbunden ist ein wunderbarer Trachtenumzug – einige von uns durften im Dezember 2014 alles miterleben (siehe auch unter “Vergangene Beiträge”).
Am 26. November wird Allauchs Bürgermeister Lionel de Cala die große Weihnachtsbeleuchtung einschalten, die Stadt wird in einem unglaublichen Lichtermeer erstrahlen, ja, dann steht wirklich Advent vor der Tür!

Ein interessantes Partnerschaftsjahr mit vielen Höhepunkten geht zu Ende – Dezember 2014

Der Duft von Rosmarin und Thymian am Stand des französischen Partnerschaftskomitees auf dem Baldhamer Christkindlmarkt, der gemeinsame Ausflug zum romantischen Markt von Schloss Tüßling und die sehr gelungene musikalisch-kulinarische Matinee zur Krippeneröffnung im Rathaus liegen allen Besuchern sicher in bester Erinnerung. Herzlichen Dank noch einmal den jugendlichen Bläsern, der Baldhamer Stubenmusik und dem französischen Chor Atout Choeur und allen, die die köstlichen Canapés vorbereitet und uns geholfen haben.

Für einige Mitglieder des Partnerschaftskomitees gab es zusätzliche Höhepunkte bei der anschließenden Reise nach Allauch. Im wunderschönen Heimatmuseum des Nachbarortes Château Gombert durften wir an einem vorweihnachtlichen Konzert teilnehmen mit Musik aus drei Jahrhunderten, gespielt auf unterschiedlichen alten Blockflöten und anderen traditionellen Instrumenten. Danach eröffnete man für alle Besucher die festlich gedeckte Tafel mit den 13 Desserts, die in jeder Familie üblicherweise nach dem Festmahl am Heiligen Abend serviert werden: Aprikosen, Feigen, Datteln, Hasel- und Walnüsse, Mandeln, Melone, weißes und schwarzes Nougat, Trauben, Äpfel, Orangen und der Pompe a l’huile, ein großer Olivenölfladen.

Am Tag darauf fand das „Fest des Esels“ in Allauch statt, wo wir erstmalig mit einem bayerischen Stand auf dem großen Künstler- und Handwerkermarkt vertreten waren. Es gab einen Eselsmarkt mit rund 100 Eseln und viele Umzüge, bei denen alte Handwerksberufe dargestellt wurden. Das größte Gespann bestand aus 30 Eseln vor einem einzigen Karren – im vergangenen Jahr war man mit einem 40er-Gespann sogar in das Guinness-Buch der Rekorde gekommen.

Doch auch kulinarisch wurde an vielen Ständen Leckeres geboten und lockte die Besucher zum Einkauf. Neben uns stiegen Rauchwolken von Gegrilltem auf und hüllten uns so manches Mal ein, weil der Wind „günstig“ stand. Für uns ungewohnt war die Tatsache, dass kaum jemand auf der Straße seinen Imbiss verzehrte, wie das bei uns auf Märkten Usus ist. Das zeigte sich auch dadurch, dass es um die Mittagszeit auf den Straßen vorübergehend recht ruhig wurde. Die Franzosen lieben den normalen Ablauf einer Mahlzeit, sei es zu Hause, sei es im Restaurant. So wurden alle Leckereien heimgetragen und dort in Ruhe verzehrt.

Nett war auch, dass die offizielle Lautsprecherdurchsage- und Musikstation direkt neben uns war. Zwar wurden wir dadurch extrem beschallt, doch auch immer wieder interviewt und konnten so – mit Übertragung auf den ganzen Markt – wunderbar Reklame für die Partnerschaft und für unseren Stand machen.

Am Wochenende darauf waren wir dann wieder am gewohnten Platz vor dem Museum mit unserem Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten, direkt neben unserem französischen Partnerschaftskomitee. Die bayerischen Produkte waren wie beim Eselsmarkt auch hier sehr begehrt, und es ergaben sich viele neue Kontakte und interessante Gespräche.
Wir danken ganz herzlich dem französischen Partnerschaftskomitee und den Gastgebern, die uns während des Aufenthalts in Allauch sehr umsorgt und verwöhnt haben.
Auch allen Vaterstettenern möchten wir an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank sagen für die Unterstützung bei den deutsch-französischen Partnerschaftsaktivitäten des vergangenen Jahres, denn ohne Sie alle könnte die Partnerschaft nicht so erfolgreich sein. Ein gutes, gesundes, erfolgreiches Neues Jahr wünschen wir Ihnen allen.