Am 22. August war es endlich soweit. Meine Mama und ich machten uns auf den Weg zum Flughafen, um zum Bierfest nach Allauch zu fliegen. Frau Stockmar hatte alles schon organisiert, damit ich bequem mit meinem Rollstuhl zum und ins Flugzeug komme. Wir waren schon sehr gespannt, was uns erwartete. Am Flughafen mussten wir dann zu einem Sonderschalter. Von dort wurden wir von Flughafenmitarbeitern abgeholt und in einem rollstuhlgerechten Bus direkt aufs Rollfeld vor das Flugzeug gefahren. Am Flugzeug wurde ich in einen speziellen Stuhl umgesetzt, mit dem ich in das noch leere Flugzeug „eingeladen“ wurde. Mein Rolli kam in den Frachtraum. Der Flug war ruhig und ein wunderbares Erlebnis. In Marseille angekommen, erwartete uns schon unser Taxifahrer Antoine, der uns die ganze Woche zur Verfügung stand. Bestens organisiert von Janine. Durch sprachliche Missverständnisse konnten wir erst eine halbe Stunde später unsere Fahrt zum Hotel starten. Antoine wartete auf „Le Marie“ (Ehemann) und meine Mutter meinte er wartet auf eine Marie vom Komitee. Letztendlich sind wir am Abend in unserem schönen Hotel COTE SUD angekommen und konnten unser Zimmer beziehen. Rita und mein Vater kamen auch bald, und uns wurde ein köstliches Abendessen von Mireille vorbeigebracht, das wir mit viel Genuss und wunderbarem Ausblick von unserem Balkon verzehrten. Am nächsten Tag machten wir uns schon zeitig auf den Weg zu einem Tagesausflug in die Camargue zu dem Städtchen Les Saintes Maries de la Mer. Auf einer Bootsfahrt entlang der kleinen Rhone ins Landesinnere, konnten wir immer wieder die schönen schwarzen Stiere und die berühmten weißen Pferde bestaunen. Im Anschluss besichtigten wir noch das kleine malerische Städtchen mit der schönen Kathedrale, die durch Zigeunerwallfahrten sehr bekannt ist. Am Abend wurde im Pfarrgarten der Kirche, Saint Laurent in Logis Neuf, der Partnerschaftsabend gefeiert, mit Aperitif und allerlei kulinarischen Köstlichkeiten, musikalischen Einlagen von den Geltingern und Brünnstoana. Zu später Stunde kehrten wir mit unserm Taxi ins Hotel zurück, um am nächsten Morgen wieder fit am Treffpunkt zu erscheinen. Auch dieser Tag begann früh, für einen wunderschönen Ausflug durch die Lavendelfelder (meistens schon abgeerntet) nach Moustiers, eines der schönsten Bergdörfer Frankreichs. Nach einem interessanten Besuch in einem Porzellanmuseum, erkundeten wir das Dorf auf eigene Faust. Am Nachmittag fuhren wir zum herrlich karibikblauen See Sainte Croix, um zu baden. Den Abschluss dieses wunderbaren Tages, krönte ein Diner im Offizierskasino mit tollem Ausblick über den alten Hafen von Marseille. Nun war der Tag des berühmten Bierfestes da, auf das ich mich schon seit langem freute. Am späten Vormittag fuhren wir noch einmal ganz entspannt zum Baden. Diesmal an den Strand Prado in Marseille. Für mich war das ein besonderes Erlebnis. Die Stadt Marseille bietet einen extra Service für Rollstuhlfahrer. Es gibt spezielle Rollliegen, mit denen man von extra Personal zum und ins Meer gebracht wird. Ein tolles und sehr komfortables Baden für mich, und auch für meine Eltern. Gegen Abend machten wir uns bayerisch fein für das Bierfest. Ein schweißtreibendes Unternehmen bei 37 ° in Lederhose und Dirndl zu schlüpfen. Gegen 20.30 h zogen die Ammerthaler mit einem zünftigen Marsch und die Brünnstoana und Goaslschnoizern unter großem Hallo in die Festhalle ein. Die Stimmung war gut und der Höhepunkt kam, als unser Bürgermeister Robert Niedergesäß mit französischen Chansons die Halle zum toben brachte. Nach Ansprachen der Komiteemitglieder und der Politiker beider Seiten wurden von den Trachtlern und Goaslschnoizern noch Einlagen dargeboten und die Ammerthaler heizten mit Stimmungsmusik noch mal richtig ein. Gegen Ende konnten wir noch eine echte Goldmedaille bestaunen. Ein spanischer Taekwondo-Kämpfer zeigte uns seine Medaille und ließ sich fotografieren. (Freund der Tochter von Birgit Olive). Es gäbe noch soviel mehr zu berichten, aber wir denken wir kommen jetzt zum Schluss. Wir sind unglaublich Dankbar für die vielen tollen Dinge, die hier für uns geboten wurden.. Ein besonderes Dankeschön an Rita, Chantal, Mireille, Janine, Arlette, Josseline, die uns kulinarisch Verwöhnten und auch viel organisatorische Arbeit vollbringen mussten, um uns wie Gott in Frankreich zu fühlen. Auch an unsere deutschen Komiteemitglieder Anni Föstl und Helga Stockmar, sowie an alle Komiteemitglieder beider Seiten ein herzliches Dankeschön, für die finanzielle und organisatorische Unterstützung, die unseren Aufenthalt erst ermöglicht haben. Viele liebe Grüße an Alle Maxi und Margit Erwerth