Hauptversammlung und Nationalfeiertag – Juli 2021

Im Frühjahr 2020 wäre sie fällig gewesen, unsere Hauptversammlung mit Neuwahlen. Nun endlich konnte sie am 14.Juli, dem Nationalfeiertag der Franzosen, nachgeholt werden. Es wurde ein entspannter Abend im gemütlichen OHA Vaterstetten mit vielen Gästen, denen man anmerkte, wie froh sie über diese Möglichkeit eines persönlichen Treffens waren und die beim späteren Umtrunk ausgiebig miteinander plauderten.
Vier Komiteemitglieder konnten zwar leider nicht anwesend sein, hatten jedoch ihren Wunsch geäußert, weiterhin dem Vorstand anzugehören. Bei der Neuwahl wurden sämtliche bisherigen Mitglieder in ihrem Amt bestätigt und auf Wunsch des Komitees Gabriele Reinhardt als weitere Beisitzerin hinzugewählt. Den 14 Aktiven steht nun eine intensive Zeit bevor, denn 2022 ist der 40. Geburtstag der Partnerschaft
Spontan erklärten drei Anwesende ihr Interesse an einer Mitgliedschaft, an erster Stelle Bürgermeister Leonhard Spitzauer, der zusammen mit seinem Vorgänger Georg Reitsberger anwesend war. Die 2. Bürgermeisterin Maria Wirnitzer sowie weitere Gemeinderäte hatten sich wegen Urlaubs entschuldigt, ebenso der 3. Bürgermeister Roland Meier, der einen Auswärtstermin wahrnehmen musste.

vordere Reihe von li. n. re.: Gaby Eichner (2. Vors.), Ursel Franz (1. Vors.), Udo Engelhardt (Kassier)
hintere Reihe von li. n. re.: Inge Mayer-Simon, Manfred Büche, Hendrik Keipert, Gabriele Reinhardt, Günter Lölkes, Doris Mühlner-Hofmann (Schriftführerin) und Gaby Lopez
Nicht anwesend: Hannelore Beier-Endl, Laura Voggenreither, Frederik Kammel und Jan Eichner

In Allauch wurde der 14. Juli wieder mit einem großen Fest begangen, allerdings diesmal ohne Feuerwerk wegen des starken Windes und der großen Waldbrandgefahr. Bereits am Vortag waren alle Feuerwehrleute sowie auch Löschflugzeuge nahe Allauch im Einsatz – glücklicherweise bekamen sie das Feuer unter Kontrolle.
Auch ohne “feu d’artifice” herrschte am Nationalfeiertag in Allauch Village beste Stimmung, köstliches Essen wurde in Food-trucks, Restaurants und Cafés serviert und bei den beiden “bals populaires” wurde zu heißer Musik begeistert getanzt!

Neue Lebensfreude – Juni 2021

Allauch bereitete sich im Juni auf den Sommer vor – durch strenge Hygienemaßnahmen etwas eingeschränkt, jedoch voller Elan. Das lang geschlossene Hallenbad wurde endlich wieder eröffnet, und schöne Plakate rufen die Jugend aller Altersgruppen auf, sich für Sommerevents in den großen Ferien anzumelden.
Der Gemeindeteil “La Pounche” erfährt neue Belebung durch einen wöchentlichen Abendmarkt, der Berufstätigen auch zu späterer Stunde den Einkauf frischester Ware ermöglicht.
In Allauch wird die Bevölkerung zum Turnier “L’Allaudienne de Pétanque” aufgerufen, dem Lieblingssport der Franzosen (entspricht dem Boulespiel).
Die St. Jean – Woche um die Sonnenwende herum ist gefüllt mit schönen Veranstaltungen wie z.B. der “Nacht der Musik”, dem “Marché Nocturne”, dem Johannisfeuer etc.
Auch die Freilichtbühne bietet nun ein regelmäßiges Programm an Schauspielen oder Konzerten – das Leben pulsiert wieder in unserer Partnerstadt! 

Unsere Sehnsucht nach Allauch ist seit Pandemiebeginn besonders groß. Sehnsucht nach unseren Freunden, nach der herrlichen Landschaft und auch nach den kulinarischen Köstlichkeiten, die uns dort immer präsentiert werden.
Dass zumindest dieses letzte Problem behoben werden konnte, verdanken wir der VHS Vaterstetten und der französischen “Köchin aus Leidenschaft” Laure Heurlin aus München. Kaum hatten wir in der Februarausgabe des Lebendigen Vaterstetten von dem gemeinsamen Projekt “Kochen wie in Allauch” berichtet, schon war der Kurs ausgebucht.
Doch auch der Allauchvorstand wollte sehr gern französisch schlemmen, und so trafen sich Begeisterte Hobbyköchinnen und ein Hobbykoch zum extra anberaumten “Kochkurs auf Bestellung” in der perfekt ausgestatteten Küche der VHS.
Der im Nachbarraum einladend gedeckte und mit Lavendel provenzalisch dekorierte Tisch wartete schon auf all das, was wir dann gemeinsam herstellten: Artischocken- und Auberginen-Kaviar, Anchoiade, Tapenade, Fougasse, Salade nicoise, Ratatouille, Samossas de thon, Pissaladière, Ratatouille mit Ziegenkäse und Parmesan Crumble, Törtchen mit Haselnüssen und Pinienkernen, weiche Zitronen-Oliven-Kekse und Panna cotta mit Aprikosen und Rosmarin. Dass vorweg ein Pastis als Aperitif gereicht wurde und zum Essen ein kühler Roséwein , machte die provenzalisch Atmosphäre komplett. Es war für alle ein wunderbarer und köstlicher Abend!
In den vorhergehenden Wochen hatten sich etliche Interessierte bereits durch einen französischen Mini-Konversationskurs auf Land und Leute vorbereitet. An 3 Abenden wurde Geschichtliches und Aktuelles erörtert, auch mit Zoom-Zuschaltung einiger Mitglieder des französischen Komitees. Der Allauchvorstand bedankt sich hiermit noch einmal ganz herzlich bei der VHS Vaterstetten und bei der Köchin Laure Heurlin, dass diese Veranstaltungen möglich waren. Weitere gemeinsame Projekte sind schon in Planung.

Thymianduft und Blumenpracht – Mai 2021

Die “Collines” erwachen farbenfroh und duftend zum Leben, und einen Spaziergang hier oben genießen viele Bewohner Allauchs. Schließlich fällt die Abstandsregelung hier nicht schwer, die Masken haben Pause und selbst, als man einen Passierschein benötigte und sich nur in kleinem Radius um seine Wohnung herum bewegen durfte, hatten zum Glück viele Menschen die Collines in der Nähe.
Hinzu kommt, dass von Mai an schnell genug der Zeitpunkt naht, zu dem die schönen Wandermöglichkeiten wegen der Waldbrandgefahr nicht mehr genutzt werden können. Im Ort selber dürfen nun auch endlich die ersten Restaurant-Terrassen wieder öffnen, wo man mit strengen Hygienevorschriften doch einen Hauch von Normalität erleben kann.

Trotzdem bleibt das “Chalet de la Gastronomie” noch weiterhin im Zentrum der Stadt bestehen, um zusätzlich all denen eine Umsatzchance zu bieten, deren Lokal keine Terrasse hat, und das ist in den engen Gassen der Altstadt oft der Fall.
Statt des Restaurantbusses steht nun regelmäßig der Impfbus in Allauch, der von den Bewohnern intensiv genutzt wird. Jeder hofft – genau wie wir – dass bald wieder offizielle Treffen und Austauschaktivitäten der Partnerschaften stattfinden können. Drücken wir einander die Daumen!

Von Pflanzen und Tieren – April 2021

Regelmäßig wiederkehrende Aktionen läuten in Allauch alljährlich das Frühjahr ein. Dazu gehört z.B. der Tag der Aufforstung – “La journée de reboisement” – an dem sich heuer am 21. März wieder über 2000 Allaucher Bürger aller Altersgruppen beteiligten, um aktiv am Aufforstungsprojekt teilzunehmen, das auch dem neuen Bürgermeister Lionel de Cala sehr am Herzen liegt. Die Gemeinde von Allauch hat eine Fläche von 5.030 ha, davon liegen 4.000 ha in den Collines, die Allauch wie ein Gürtel umgeben und ein wichtiges Erholungsgebiet darstellen. Es gilt, diese einzigartige Landschaft zu pflegen und für die nachfolgenden Generationen zu bewahren.
Kleine und große Helfer und Mitglieder aus allen Vereinen, die mit den Collines verbunden sind, von den Wandervereinen über den Partnerschaftsverein bis zur Feuerwehr, von den Umweltschutzorganisationen bis zu den Imkern, Schulklassen und Familien waren an diesem sonnigen Tag im Einsatz für die Erhaltung der Collines. In familiärer Atmosphäre pflanzten sie die unterschiedlichsten heimischen Bäume und Sträucher: Eichen, Pistazienbäume, Erdbeerbäume, Lorbeer- und Thymianbüsche. Mehr als 2.500 Pflanzen wurden mit Sorgfalt von den vielen Freiwilligen gesetzt. Und diese Aktion wird keine Einzelaktion bleiben: Jede Schulklasse in der Gemeinde soll in den Wochen danach einen Schultag in den Collines verbringen. Auch den Kindern und Jugendlichen soll dieser Naturschatz ans Herz wachsen.

Sich in intakter Natur frei bewegen zu können, ist in Zeiten von Corona wichtiger denn je. Daran angeschlossen hat sich in diesem Jahr eine zusätzliche Aktion, die den Ruf Allauchs zur ersten umweltbewussten Gemeinde der Provence festigen soll: die altbewährte ökologische Pflege von Grünflächen durch Esel. Seit Februar läuft der einjährige Vertrag der Gemeinde Allauch mit einem Eselzüchter der Region, der nun 10 „neue Bewohner“ in die Hügel von Allauch entsandt hat, die all das fressen werden und sollen, was in den Collines nicht erwünscht ist.
Ein Highlight im Frühling ist auch der Pflanzen- und Blumenmarkt, der “Marché aux Plantes et aux Fleurs“, der am Sonntag, 28. März im Zentrum Allauchs stattfand und das Herz der Blumenliebhaber mit seiner Blütenpracht und dem Duft des Frühlings höherschlagen ließ. Alle kamen auf ihre Kosten: Hobbygärtner und Neugierige, angehende und erfahrene Gärtner, denen die Profis mit Rat und Tat zur Verfügung standen.
Erfreulicherweise konnte der Markt trotz Corona stattfinden. Die Maskenpflicht und andere Maßnahmen, wie ein festgelegter Rundweg durch den Markt, machten es möglich. Übrigens ist Allauch nicht nur traditionsbewusst, sondern auch fortschrittlich: Heuer wurde dort die erste Elektrotankstelle eröffnet!

Zoomstammtisch und Mandelblüte – März 2021

Es war eine neue Erfahrung, Stammtisch per Zoom, doch ein großer Erfolg! Über 20 Teilnehmer trafen sich zum digitalen gemütlichen Beisammensein im Februar. Sich endlich wieder sehen können, Erfahrungen austauschen, miteinander „anstoßen“ hat allen viel Freude bereitet. Auch die Möglichkeit der sogenannten Chatrooms wurde gern dazu genutzt, sich in kleinen Gruppen zu unterhalten, in einem „Room“ sogar auf Französisch. Dies wollen wir gerne beibehalten, solange kein echtes Treffen im Alten Hof möglich ist. Der Zugangscode steht unter „Termine“.

Sehnsüchtig denken wir alle an Allauch, wo schon seit Mitte Februar die weißen Blüten der Mandelbäume vor dem tiefblauen Himmel leuchten, so auch am Weg zur Kapelle Notre Dame du Château, den viele Vaterstettener von der traditionellen Pfingstreise her kennen, wenn er umsäumt ist von unzähligen Kakteenblüten, Margeriten und „coquelicots“, den schönen roten Mohnblumen.
Doch nicht nur wir lieben Allauch: Präsident Macron und seine Frau wurden dort ohne Vorankündigung im August 2017 bei der Mühle gesehen, und nun nahm auch Frankreichs größter Fernsehsender TF1 die wunderbare Frühlingsatmosphäre in unserer Partnerstadt zum Anlass für eine Reportage. Gefilmt wurde insbesondere in der 1368 ha großen „Domaine de Pichauris“, einem Naturpark mit vielen Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie. Große steinerne Tische und Bänke laden zum Picknick ein, viel Platz ist reserviert für Sport und Spiel, und endlose Wege animieren zum Radeln oder Wandern.
Allauchreisende kennen diesen Park sehr gut, denn hier findet immer unser köstliches Büfett mit Komitee und Gastgebern zum Auftakt der Urlaubswoche statt, verbunden mit einem anschließenden spannenden Bouleturnier.

Aber nicht nur die Fernsehsendung über den Park von Pichauris war eine tolle Reklame für Allauch: Ende letzten Jahres wurde in allen französischen Départements die „Miss Élégance“ gewählt, und für das Département Bouches du Rhône (über 5000 km2 groß mit mehr als 2 Millionen Einwohnern) gewann eine hübsche junge Dame aus Allauch diesen Titel: Jade Ricci. Sie durfte im Februar dieses Jahres an der Wahl zur „Miss Élégance France“ teilnehmen, und auch, wenn sie nicht gewinnen konnte, so war und ist sie doch eine ausgesprochen attraktive Repräsentantin Allauchs, und man ist zu Recht sehr stolz auf sie!

All diese positiven Nachrichten könnten uns fast die negativen Corona-Inzidenzen in der Region Bouches du Rhône vergessen lassen, doch leider ist die Lage nach wie vor nicht gut. Aus dem „Resto-Bus“ in Allauch ist inzwischen ein fest installiertes „Chalet de la Gastronomie“ geworden, um den Restaurants zu helfen. Die Einschränkungen und Auflagen sind nach wie vor hoch, und so haben wir mit dem französischen Komitee die Verschiebung unserer Pfingstreise auf die Herbstferien beschlossen. Auch das Internationale Festival de Magie musste abgesagt werden und ist nun für 2022 geplant – möglicherweise wird aber eine nationale Version in kleinerem Format im Herbst stattfinden, zum „Allauchween“, wie der Directeur de l’Ecole de Magie Arthur Tivoli schreibt. Dann wären wir ja möglicherweise auch vor Ort! 

Zum Schluss noch ein Hinweis auf die für den Allauchverein geplanten VHS Frühjahrskurse: Der Kochkurs ist ausgebucht, beim Konversationskurs L7270 im Juni wären noch einige Plätze frei.
Also bitte schnell anmelden:
VHS Vaterstetten: Kurssuche (vhs-vaterstetten.de)

Partnerschaft in Pandemiezeiten – Februar 2021

Leider kommt zuerst eine traurige Nachricht. Am Anfang dieses neuen Jahres erfuhren wir, dass unser langjähriges Mitglied Joachim Lucke verstorben ist. Familie Lucke war seit Anbeginn der Partnerschaft als Gastgeber im Einsatz und selber mehrfach in Allauch – wir sind ihnen sehr dankbar für ihr großes Engagement. Wir wünschen Frau Lucke viel Kraft in dieser ohnehin schwierigen Corona-Zeit und werden ihrem Mann ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Pandemie hat uns alle schon lange ausgebremst in unseren gewohnten Partnerschaftsaktivitäten, doch geht unser Blick regelmäßig virtuell nach Allauch. Trotz des Lockdowns, der in Frankreich „confinement“ heißt, versucht der neue Bürgermeister Lionel de Cala, möglichst viel Normalität in unserer Partnerstadt zu erhalten, natürlich unter Berücksichtigung der erforderlichen Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht. So konnte das erste traditionelle Fest des neuen Jahres in leicht veränderter Form stattfinden: das St. Clair Fest, dessen Ursprung auf das 18. Jahrhundert zurückgeht, aber erst 1927 wiederbelebt wurde. Termin ist immer der erste Sonntag nach dem 4. Januar.
So wurde heuer am Samstag, den 09.01. abends damit begonnen, 8 Schweine am Spieß zu grillen – die ganze Nacht von Freiwilligen bewacht – und am Sonntag, dem St. Clair Fest, wurde das Fleisch portionsweise verkauft.
Dazu gehörte von 9 – 17 Uhr ein schönes Rahmenprogramm: ein gastronomischer Markt, Musik und Tanz der Folkloregruppe „Les Amis d’Allauch“, Aufführung einer Szene aus der „Pastorale Maurel“ in der Kirche St. Sébastien und Übergabe der Preise für die schönste Weihnachtsbeleuchtung an Privathäusern und Wohnungen durch Bürgermeister de Cala.

Wie bei uns, so leidet auch Allauchs Gastronomie sehr unter dem „confinement“ und darf nur Essen zum Mitnehmen verkaufen. Um diese Möglichkeit zusätzlich zu fördern, hat sich Allauch einer schönen Initiative des Landkreises mit dem Tourismusverbund „Tourisme Provence“ angeschlossen: Bereits zweimal stand ein „gastronomischer Reisebus für Allauchs Genießer“ zur Verfügung, der von Restaurantinhabern kostenlos genutzt werden konnte, um eigene Spezialitäten zum Mitnehmen anzubieten.
So taten sich verschiedene Lokale zusammen, um leckere Menüs und à la carte – Gerichte zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Da der „Resto-Bus“ mit der Aufschrift „Sauve ton resto“ – „Rette Dein Restaurant“ – zentral am Platz des Wochenmarktes stand, war der Erfolg sehr groß. Bei beiden bisherigen Einsätzen wurden jeweils mehr als 200 Gerichte verkauft. Um weiterhin die Gastronomie während des Lockdowns zu unterstützen, plant die Gemeinde, den Verkauf in einer großen Holzhütte auf diesem Platz fortzuführen bis die Restaurantschließungen aufgehoben werden.

Ein weiteres Highlight in unserer Partnergemeinde gab es am 31. Januar: den „Grand Prix Cycliste La Marseilleise“. Nach vielen coronabedingten Rennabsagen in Australien, Argentinien und Mallorca fand das erste große Profi-Straßenradrennen der Saison in Frankreich statt – Start war in Allauch-Logis Neuf.
Bei Traumwetter herrschte großer Andrang, u.a. nahmen 7 „WorldTour – Teams“ teil. Der typische Kurs wurde auf 171 km verlängert und führte über die steilen Hügel rund um Marseille zwischen Cassis und La Ciotat nach Marseille. Abfahrt war um 12.00 Uhr in Logis Neuf – Ankunft am Stadion „Velodrome orange“ in Marseille um 16.00 Uhr.

Auch der 2. Februar, „Maria Lichtmess“ oder „La Chandeleur“ wurde in Allauch begangen. Es ist das Fest der Kerzen, des Lichtes, der wärmer werdenden Sonne. Goldgelbe Crêpes als Symbol der Sonne – vielleicht erklärt sich daraus die Tradition des Crêpe – Essens an diesem Tag in Frankreich. Hält man während des Backens eine Münze in der linken Hand und schafft es, mit der rechten den Crêpe durch Hochwerfen zu wenden und wieder aufzufangen, so erwartet einen ein Jahr in Glück und Reichtum.
In der Umgebung von Marseille findet man einen weiteren Brauch. Anlässlich des „Fête de la Chandeleur“, werden mit Orangenwasser getränkte Gebäckstücke in der Abtei Saint-Victor gesegnet und anschließend verzehrt: die „Navettes“. Ihre Bootsform (Navette bedeutet kleines Schiff) geht der Legende nach zurück auf die wundersame Rettung des heiligen Lazarus und seiner Gefährten und Gefährtinnen, die ohne Ruder und Segel das Mittelmeer überqueren mussten und bei Marseille anlandeten.

Wir sehen, dass in Allauch in dieser kurzen Zeit des neuen Jahres doch schon allerhand stattfand – schade, dass wir nicht dabei sein konnten. Hoffnungsvoll schauen wir auf unsere Reisepläne Ende Mai – ob sie wohl realisiert werden können oder auf den Herbst verschoben werden müssen?
Zumindest möchten wir in diesem Monat erstmals unseren Stammtisch vom 24. Februar um 19.30 Uhr mit Zoom virtuell durchführen. Wir freuen uns darauf, viele Bekannte auf diese Weise „wiederzusehen“!

Ein Jahreswechsel voller Hoffnung – Dezember 2020

Mit diesem Foto aus Allauch grüßen wir Sie alle zum Jahreswechsel. Wohl noch nie kamen die Wünsche für eine gute Gesundheit im kommenden Jahr mehr von Herzen als heuer, wo wir alle außergewöhnliche und für viele sehr schwierige Monate hinter uns haben. Wir wünschen Ihnen und uns, dass bald wieder normale Zeiten einkehren!
Zwar gab es bei uns keinen Christkindlmarkt mit französischen Waren, doch duftete es hier dennoch nach Honig, Lavendel und Kräutern: Nach unserer Rundmail hatten etliche Mitglieder und Freunde Ware aus Allauch bestellt, die Chantal Bertin rechtzeitig zum Fest verschickte. In Allauch war kurz vor Weihnachten der strenge Lockdown gegen einen leichten getauscht worden, so dass ganz kurzfristig ein Weihnachtsmarkt in der Hauptgeschäftsstraße am 4. Adventswochenende anberaumt wurde, um die heimischen Geschäftsleute zu unterstützen und Aktionen wie z.B. das Sammeln von gut erhaltenem Kinderspielzeug für einen guten Zweck durchzuführen.

Traditionen werden besonders in Allauch großgeschrieben, und so fand mit entsprechenden Hygieneregeln am Heiligen Abend „La descente des bergers et la Messe de minuit“ statt. In Trachten gekleidete Männer und Frauen kommen von der Kapelle Notre Dame du Château hinunter zur Kirche St. Sébastien, begleitet von den Tönen der „Fifres et tambourins“, den Einhandflöten- und Tambourinspielern. Dabei tragen viele Männer – so auch Bürgermeister Lionel de Cala – Lämmchen auf den Schultern, auch zum Teil während der langen Mitternachtsmesse. Auf www.allauch.com kann man das „Défilé traditionel et messe de Noel“ miterleben – es ist sehr beeindruckend!

Nun schauen wir alle erwartungsvoll auf das Jahr 2021 – werden wir unsere Reise nach Allauch vom 28.05. – 04.06. durchführen können? Das Anmeldeformular findet sich auf der Homepage, aber wahrscheinlich werden wir wohl erst kurzfristig entscheiden, ob die Fahrt stattfinden kann. Seien wir optimistisch für 2021, kommen Sie gut in das Neue Jahr und bleiben Sie alle gesund – wir drücken Ihnen und uns die Daumen!

Die etwas andere Adventszeit – November 2020

Keine provenzalische Krippe im Rathaus Vaterstetten – welch ein ungewohntes Bild, wenn man dort eintritt! Über 100 Santons ruhen heuer in ihren Kartons, statt wie in den letzten 30 Jahren einen Hauch von Provence im Atrium zu verbreiten. Und welch ungewohntes Nichtstun für das Allauchkomitee: Keine Krippeneröffnungsfeier zu organisieren und keine Gäste aus Allauch am Christkindlmarkt zu betreuen, keine köstlichen Crêpes zu backen und kein gemütliches vorweihnachtliches Essen gemeinsam mit vielen Vereinsmitgliedern auf dem Programm. Und nachdem auch der Allaucher Weihnachtsmarkt coronabedingt nicht stattfindet, wird unsere bereits eingekaufte Ware noch ein ganzes Jahr in den Koffern warten müssen.

Ein kleiner Trost war die Möglichkeit, in der Dezemberausgabe des „Lebendigen Vaterstetten“ ausführlich über die provenzalische Krippe zu berichten und über „unseren“ Santonnier Gilbert Orsini, der fast all unsere Santons gefertigt hat. (Das „Lebendige Vaterstetten“ ist auch online abrufbar).
Jeder Allauchreisende kennt sein kleines Atelier „Santons de Provence“ am Kirchplatz im Zentrum der Stadt und den sympathischen Künstler. Schon als Kind war er fasziniert von Santons und wusste sofort, dass er diesen Beruf ergreifen würde. Zwar folgte er zunächst den Wünschen seiner Eltern: Abitur und Studium des Maschinenbaus, doch arbeitete er nie in diesem Beruf, sondern begann schon neben Schule und Studium seine künstlerische Ausbildung zum Santonhersteller – inzwischen gehört er zu den bekanntesten Santonniers in Frankreich und hat so manchen Preis gewonnen und Ehrungen erhalten.
Orsini macht alles selber: Entwurf, Modellieren, Anmalen und Einkleiden seiner Santons, inspiriert von Antikmärkten und Recherchen über das Dorfleben und bekannte Persönlichkeiten der Provence im 19. Jahrhundert. Seine erste Ausstellung 1978 im Vieux Bassin in Allauch mit 20 Figuren auf 20m2 zog 12.000 Besucher an – inzwischen haben sich über 1 Million Menschen von seiner „Crèche vivante“, seiner „lebenden Krippe“, verzaubern lassen.

Auch heuer hoffte Orsini auf rund 40.000 Besucher aus dem In- und Ausland in der „Usine Electrique“ von Allauch, dem ehemaligen Elektrizitätswerk, wo seit 5 Jahren seine provenzalische Krippe zum Leben erweckt wird – doch durch die Pandemie hat sich die für den 14. November geplante Eröffnung verzögert. Wir wünschen ihm, dass die 650 Santons – davon 50 bewegliche, bald wieder dauerhaft bis Ende Januar Kinder und Erwachsene in ihren Bann ziehen dürfen.
Die Zeitung „La Provence“ brachte am 20.11. einen großen Artikel über die Allaucher Krippe – „ein Paradies auf tönernen Füßen“ – und ein ausführliches Interview mit Gilbert Orsini, dem Künstler aus Berufung und Leidenschaft. Darin brachte Orsini auch die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Santonniers der Provence heuer möglicherweise doch noch mit vielen Kunden rechnen könnten, weil alle Santonmärkte coronabedingt abgesagt wurden. Wir wünschen es ihm und allen anderen Santonherstellern von Herzen!

Wenn schon kein Weihnachtsmarkt in Allauch stattfindet, so hat die Gemeinde dort jedoch wie alljährlich zum großen Wettbewerb der privaten Weihnachtsbeleuchtung aufgerufen. Anmelden kann sich jeder Allaucher Bürger, der sein Haus schön und sichtbar für die Öffentlichkeit dekoriert und beleuchtet – als Preise locken Einkaufsgutscheine bis zu 500€, die bei Geschäften in Allauch eingelöst werden können. So wird Allauch wie immer in schönstem Glanze erstrahlen und hoffentlich die Menschen ihre Sorgen ein bisschen vergessen lassen.
Das Allauchkomitee wünscht Ihnen allen eine besinnliche Adventszeit, bleiben Sie gesund, das ist am allerwichtigsten!

Zauberei und Schlittschuhkunst – Oktober 2020

Auch in diesem Monat überwiegen die Nachrichten über neue Einschränkungen in Allauchs Alltag wegen steigender Coronazahlen, doch es gibt auch Positives zu berichten aus unserer Partnerstadt!
Besonders erfreulich ist die Eröffnung einer Zauber-und Schauspielschule durch den international bekannten Magier Arthur Tivoli und Céline Amoruso in der schlossartigen Bastide de Fontvieille. Kinder ab 7 Jahren, Jugendliche und Erwachsene können nun von 7 Zauberern, den „Magiciens du Garlaban“, die hohe Kunst der Magie erlernen. Die Gruppen haben maximal 10 Teilnehmer, damit die Hygieneregeln eingehalten werden können, die Kurse sind auf mehrere Wochentage verteilt. Alle Zauberer kennen sich besonders gut in der Arbeit mit Kindern aus, und in den Ferien sollen Zauberfreizeiten organisiert werden. Der Erfolg ist so groß, dass für 2021 sogar ein internationales Festival geplant wird, an dem auch aus unseren Kreisen Zauberer mitwirken sollen. Weitere Informationen findet man auf der Homepage lesmagiciensdugarlaban.fr und www.arthurtivoli.fr

Ein weiteres Highlight gibt es seit einigen Tagen für Jung und Alt in Allauch: Seit dem 19. Oktober hat zum 4. Mal in Folge wieder die Kunsteisbahn im „Théâtre de Nature“ geöffnet. Bis Ende Dezember kann auf 200 m2 manch schöne Stunde verbracht werden, zumal etliche Sonderaktionen geplant sind. So soll es z.B. einen „Halloween-Eislauf“ mit Verkleidung am 31. Oktober von 19 – 20 Uhr geben, und für den 19. Dezember hat sich schon jetzt der Weihnachtsmann auf der Eisfläche angesagt. Strenge Hygienemaßnahmen wurden überall getroffen, so dass hoffentlich darf alles stattfinden kann!
Eine weitere positive Neuigkeit betrifft alle Haustierliebhaber: In Allauch gibt es jetzt einen Tiernotdienst rund um die Uhr mit Hausbesuchen! Bisher waren nur in Marseille 2 Tierärzte dafür zuständig.
Übrigens, für alle die Sehnsucht nach Allauch haben und auch für diejenigen, die Allauch und Umgebung noch gar nicht kennen: Es gibt viele Fotos und Videos auf der Allauch-Homepage www.allauch.com/photosvideos. Damit läßt sich die Zeit bis zum nächsten Besuch in Allauch ein bisschen überbrücken!

„La lettre du Maire“ – September 2020

Unseren Beitrag für diesen Monat möchten wir dem neuen Bürgermeister von Allauch, Lionel de Cala, widmen, der in den wenigen Monaten seiner Amtszeit schon vieles angepackt hat. Er gehört zur gleichen Generation wie unser Bürgermeister und hat sich in früheren Begegnungen sehr positiv und engagiert zu unserer Partnerschaft geäußert. In einem ersten offenen Brief „La lettre du Maire“ hat er sich an die Bürger Allauchs gewandt, und von diesem „Brief des Bürgermeisters“ geben wir hier einen zusammenfassenden Auszug in Übersetzung wieder. 

Eine erste, auch symbolisch wichtige Amtshandlung war der Wiedereinzug des Bürgermeisters und des Gemeinderats in das historische Rathaus in der Ortsmitte. Die „Bastide de Fontvieille“, in der der verstorbene frühere Bürgermeister Povinelli residierte, soll für Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Ab sofort heißt es: „Die Belange der Gemeinde stehen wieder wie sein Büro im Zentrum der Arbeit des Bürgermeisters“.

Wegen Corona fand die erste feierliche, öffentliche Sitzung des Gemeinderats auf dem Vorplatz des Rathauses statt, im Beisein vieler Allaucher Bürger. In Zukunft soll alljährlich die letzte Gemeinderatssitzung vor den Sommerferien auf dem Rathausvorplatz stattfinden, alle anderen öffentlichen Sitzungen können Live auf www.allauch.com mitverfolgt werden, um eine größtmögliche Transparenz für die Bürger zu gewährleisten.

Eine Stellvertreterin des Bürgermeisters, Martine Chaix, ist ab sofort auch wieder für die Partnerschaften der Gemeinde zuständig. 

In den ersten Ratssitzungen wurden wichtige Beschlüsse gefasst:
1. Keine Steuererhöhung in 2020, sondern eine – symbolische – Steuersenkung um 1%.
2. Eine Überprüfung der Gemeindefinanzen durch eine externe Organisation.
3. Eine Überprüfung des Immobilienbestands und des Fuhrparks der Gemeinde.
4. Veröffentlichung des Berichts der regionalen Finanzaufsicht bzgl. der Gemeinde. 

Zusätzlich wurden in Bezug auf die wirtschaftlichen Probleme wegen der Covid-19 Krise folgende Erleichterungen beschlossen:
1. Vorübergehende Stornierung der lokalen Steuer auf externe Werbung.
2. Keine Miete und Abgaben für kommerziell genutzte Immobilien der Gemeinde für die Zeit von März bis Juni 2020.
3. Alle Kosten für kommunale Aktivitäten, die wegen Covid-19 abgesagt wurden, werden erstattet. 

Allauch liegt im Großraum Marseille zusammen mit 91 anderen Kommunen. Diese Kommunen haben sich in der Vergangenheit in einem Regional-Komitee zusammengetan, um gemeinsam ihre Belange in Kooperation und Kommunikation mit der Großstadt Marseille zu vertreten. Die Gemeinde Allauch und ihr damaliger Bürgermeister Povinelli hatten immer in strikter Opposition dagegen agiert und gar nicht teilgenommen. 
Jetzt aber hat auch Allauch zwei Vertreter in diesem Komitee „Conseil Territoire“ (Lionel de Cala wurde Vize-Präsident) und hat damit Mitsprache und Mitwirkung z.B. in der regionalen Entwicklung des Transportwesens, finanzieller Hilfen für Unternehmen und Vereine, Landschaftsschutz und Abfallentsorgung.