Thymianduft und Blumenpracht – Mai 2021

Die “Collines” erwachen farbenfroh und duftend zum Leben, und einen Spaziergang hier oben genießen viele Bewohner Allauchs. Schließlich fällt die Abstandsregelung hier nicht schwer, die Masken haben Pause und selbst, als man einen Passierschein benötigte und sich nur in kleinem Radius um seine Wohnung herum bewegen durfte, hatten zum Glück viele Menschen die Collines in der Nähe.
Hinzu kommt, dass von Mai an schnell genug der Zeitpunkt naht, zu dem die schönen Wandermöglichkeiten wegen der Waldbrandgefahr nicht mehr genutzt werden können. Im Ort selber dürfen nun auch endlich die ersten Restaurant-Terrassen wieder öffnen, wo man mit strengen Hygienevorschriften doch einen Hauch von Normalität erleben kann.

Trotzdem bleibt das “Chalet de la Gastronomie” noch weiterhin im Zentrum der Stadt bestehen, um zusätzlich all denen eine Umsatzchance zu bieten, deren Lokal keine Terrasse hat, und das ist in den engen Gassen der Altstadt oft der Fall.
Statt des Restaurantbusses steht nun regelmäßig der Impfbus in Allauch, der von den Bewohnern intensiv genutzt wird. Jeder hofft – genau wie wir – dass bald wieder offizielle Treffen und Austauschaktivitäten der Partnerschaften stattfinden können. Drücken wir einander die Daumen!

Zoomstammtisch und Mandelblüte – März 2021

Es war eine neue Erfahrung, Stammtisch per Zoom, doch ein großer Erfolg! Über 20 Teilnehmer trafen sich zum digitalen gemütlichen Beisammensein im Februar. Sich endlich wieder sehen können, Erfahrungen austauschen, miteinander „anstoßen“ hat allen viel Freude bereitet. Auch die Möglichkeit der sogenannten Chatrooms wurde gern dazu genutzt, sich in kleinen Gruppen zu unterhalten, in einem „Room“ sogar auf Französisch. Dies wollen wir gerne beibehalten, solange kein echtes Treffen im Alten Hof möglich ist. Der Zugangscode steht unter „Termine“.

Sehnsüchtig denken wir alle an Allauch, wo schon seit Mitte Februar die weißen Blüten der Mandelbäume vor dem tiefblauen Himmel leuchten, so auch am Weg zur Kapelle Notre Dame du Château, den viele Vaterstettener von der traditionellen Pfingstreise her kennen, wenn er umsäumt ist von unzähligen Kakteenblüten, Margeriten und „coquelicots“, den schönen roten Mohnblumen.
Doch nicht nur wir lieben Allauch: Präsident Macron und seine Frau wurden dort ohne Vorankündigung im August 2017 bei der Mühle gesehen, und nun nahm auch Frankreichs größter Fernsehsender TF1 die wunderbare Frühlingsatmosphäre in unserer Partnerstadt zum Anlass für eine Reportage. Gefilmt wurde insbesondere in der 1368 ha großen „Domaine de Pichauris“, einem Naturpark mit vielen Freizeitmöglichkeiten für die ganze Familie. Große steinerne Tische und Bänke laden zum Picknick ein, viel Platz ist reserviert für Sport und Spiel, und endlose Wege animieren zum Radeln oder Wandern.
Allauchreisende kennen diesen Park sehr gut, denn hier findet immer unser köstliches Büfett mit Komitee und Gastgebern zum Auftakt der Urlaubswoche statt, verbunden mit einem anschließenden spannenden Bouleturnier.

Aber nicht nur die Fernsehsendung über den Park von Pichauris war eine tolle Reklame für Allauch: Ende letzten Jahres wurde in allen französischen Départements die „Miss Élégance“ gewählt, und für das Département Bouches du Rhône (über 5000 km2 groß mit mehr als 2 Millionen Einwohnern) gewann eine hübsche junge Dame aus Allauch diesen Titel: Jade Ricci. Sie durfte im Februar dieses Jahres an der Wahl zur „Miss Élégance France“ teilnehmen, und auch, wenn sie nicht gewinnen konnte, so war und ist sie doch eine ausgesprochen attraktive Repräsentantin Allauchs, und man ist zu Recht sehr stolz auf sie!

All diese positiven Nachrichten könnten uns fast die negativen Corona-Inzidenzen in der Region Bouches du Rhône vergessen lassen, doch leider ist die Lage nach wie vor nicht gut. Aus dem „Resto-Bus“ in Allauch ist inzwischen ein fest installiertes „Chalet de la Gastronomie“ geworden, um den Restaurants zu helfen. Die Einschränkungen und Auflagen sind nach wie vor hoch, und so haben wir mit dem französischen Komitee die Verschiebung unserer Pfingstreise auf die Herbstferien beschlossen. Auch das Internationale Festival de Magie musste abgesagt werden und ist nun für 2022 geplant – möglicherweise wird aber eine nationale Version in kleinerem Format im Herbst stattfinden, zum „Allauchween“, wie der Directeur de l’Ecole de Magie Arthur Tivoli schreibt. Dann wären wir ja möglicherweise auch vor Ort! 

Zum Schluss noch ein Hinweis auf die für den Allauchverein geplanten VHS Frühjahrskurse: Der Kochkurs ist ausgebucht, beim Konversationskurs L7270 im Juni wären noch einige Plätze frei.
Also bitte schnell anmelden:
VHS Vaterstetten: Kurssuche (vhs-vaterstetten.de)

Partnerschaft in Pandemiezeiten – Februar 2021

Leider kommt zuerst eine traurige Nachricht. Am Anfang dieses neuen Jahres erfuhren wir, dass unser langjähriges Mitglied Joachim Lucke verstorben ist. Familie Lucke war seit Anbeginn der Partnerschaft als Gastgeber im Einsatz und selber mehrfach in Allauch – wir sind ihnen sehr dankbar für ihr großes Engagement. Wir wünschen Frau Lucke viel Kraft in dieser ohnehin schwierigen Corona-Zeit und werden ihrem Mann ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Pandemie hat uns alle schon lange ausgebremst in unseren gewohnten Partnerschaftsaktivitäten, doch geht unser Blick regelmäßig virtuell nach Allauch. Trotz des Lockdowns, der in Frankreich „confinement“ heißt, versucht der neue Bürgermeister Lionel de Cala, möglichst viel Normalität in unserer Partnerstadt zu erhalten, natürlich unter Berücksichtigung der erforderlichen Hygienemaßnahmen und Maskenpflicht. So konnte das erste traditionelle Fest des neuen Jahres in leicht veränderter Form stattfinden: das St. Clair Fest, dessen Ursprung auf das 18. Jahrhundert zurückgeht, aber erst 1927 wiederbelebt wurde. Termin ist immer der erste Sonntag nach dem 4. Januar.
So wurde heuer am Samstag, den 09.01. abends damit begonnen, 8 Schweine am Spieß zu grillen – die ganze Nacht von Freiwilligen bewacht – und am Sonntag, dem St. Clair Fest, wurde das Fleisch portionsweise verkauft.
Dazu gehörte von 9 – 17 Uhr ein schönes Rahmenprogramm: ein gastronomischer Markt, Musik und Tanz der Folkloregruppe „Les Amis d’Allauch“, Aufführung einer Szene aus der „Pastorale Maurel“ in der Kirche St. Sébastien und Übergabe der Preise für die schönste Weihnachtsbeleuchtung an Privathäusern und Wohnungen durch Bürgermeister de Cala.

Wie bei uns, so leidet auch Allauchs Gastronomie sehr unter dem „confinement“ und darf nur Essen zum Mitnehmen verkaufen. Um diese Möglichkeit zusätzlich zu fördern, hat sich Allauch einer schönen Initiative des Landkreises mit dem Tourismusverbund „Tourisme Provence“ angeschlossen: Bereits zweimal stand ein „gastronomischer Reisebus für Allauchs Genießer“ zur Verfügung, der von Restaurantinhabern kostenlos genutzt werden konnte, um eigene Spezialitäten zum Mitnehmen anzubieten.
So taten sich verschiedene Lokale zusammen, um leckere Menüs und à la carte – Gerichte zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Da der „Resto-Bus“ mit der Aufschrift „Sauve ton resto“ – „Rette Dein Restaurant“ – zentral am Platz des Wochenmarktes stand, war der Erfolg sehr groß. Bei beiden bisherigen Einsätzen wurden jeweils mehr als 200 Gerichte verkauft. Um weiterhin die Gastronomie während des Lockdowns zu unterstützen, plant die Gemeinde, den Verkauf in einer großen Holzhütte auf diesem Platz fortzuführen bis die Restaurantschließungen aufgehoben werden.

Ein weiteres Highlight in unserer Partnergemeinde gab es am 31. Januar: den „Grand Prix Cycliste La Marseilleise“. Nach vielen coronabedingten Rennabsagen in Australien, Argentinien und Mallorca fand das erste große Profi-Straßenradrennen der Saison in Frankreich statt – Start war in Allauch-Logis Neuf.
Bei Traumwetter herrschte großer Andrang, u.a. nahmen 7 „WorldTour – Teams“ teil. Der typische Kurs wurde auf 171 km verlängert und führte über die steilen Hügel rund um Marseille zwischen Cassis und La Ciotat nach Marseille. Abfahrt war um 12.00 Uhr in Logis Neuf – Ankunft am Stadion „Velodrome orange“ in Marseille um 16.00 Uhr.

Auch der 2. Februar, „Maria Lichtmess“ oder „La Chandeleur“ wurde in Allauch begangen. Es ist das Fest der Kerzen, des Lichtes, der wärmer werdenden Sonne. Goldgelbe Crêpes als Symbol der Sonne – vielleicht erklärt sich daraus die Tradition des Crêpe – Essens an diesem Tag in Frankreich. Hält man während des Backens eine Münze in der linken Hand und schafft es, mit der rechten den Crêpe durch Hochwerfen zu wenden und wieder aufzufangen, so erwartet einen ein Jahr in Glück und Reichtum.
In der Umgebung von Marseille findet man einen weiteren Brauch. Anlässlich des „Fête de la Chandeleur“, werden mit Orangenwasser getränkte Gebäckstücke in der Abtei Saint-Victor gesegnet und anschließend verzehrt: die „Navettes“. Ihre Bootsform (Navette bedeutet kleines Schiff) geht der Legende nach zurück auf die wundersame Rettung des heiligen Lazarus und seiner Gefährten und Gefährtinnen, die ohne Ruder und Segel das Mittelmeer überqueren mussten und bei Marseille anlandeten.

Wir sehen, dass in Allauch in dieser kurzen Zeit des neuen Jahres doch schon allerhand stattfand – schade, dass wir nicht dabei sein konnten. Hoffnungsvoll schauen wir auf unsere Reisepläne Ende Mai – ob sie wohl realisiert werden können oder auf den Herbst verschoben werden müssen?
Zumindest möchten wir in diesem Monat erstmals unseren Stammtisch vom 24. Februar um 19.30 Uhr mit Zoom virtuell durchführen. Wir freuen uns darauf, viele Bekannte auf diese Weise „wiederzusehen“!

Es kommt oft anders als man denkt – April 2020

Das Jahr 2020 hatte so gut angefangen: Beim ersten Stammtisch im Januar gab es eine Verlosung der Reise nach Allauch sowie vieler Produkte aus der Provence, die vom Weihnachtsmarktstand der Franzosen übrig geblieben waren. Außergewöhnlich viele Besucher sorgten für eine ausgelassene Stimmung, und man spürte die Vorfreude auf alles, was für die kommenden Wochen und Monate vom Allauchvorstand geplant worden war. Aber nun hat jeder von uns wieder einmal feststellen müssen, dass so manches im Leben anders kommt als man denkt.

Nachdem wir noch am 04.10.2019 den 100. Geburtstag von Altbürgermeister Martin Berger, dem Begründer der Partnerschaft mit Allauch, mitfeiern durften, so mussten wir Anfang März von ihm Abschied nehmen. Wir sind froh, dass wir uns im Oktober noch persönlich bei ihm für seinen engagierten Einsatz für die Partnerschaft bedanken konnten.

Bei unserem geplanten März-Stammtisch wollten wir uns noch einmal mit unserem französischen Gastschüler Ulysse Schaff zusammensetzen, doch angesichts der Grenzschließungen musste er vorzeitig nach Aix en Provence zurückfliegen. Beim Internationalen Stammtisch vom 09.03. hat er ausgiebig über seine 6 Monate bei uns berichtet. Welch wunderbare partnerschaftliche Aktion war dies – nochmals tausend Dank besonders an Familie Skowronek, die ihn so herzlich aufgenommen hat, aber auch an die Lehrer und Schüler des Humboldt Gymnasiums, wo er sich sehr wohl fühlte. 

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sind unsere Termine im April und Mai: Stammtisch, Filmabend und auch die Hauptversammlung haben wir aus unserem Terminkalender erst einmal gelöscht. Sobald sich die Situation zum Guten ändert, geben wir neue Termine bekannt.
Auch unsere geplante Reise nach Allauch vom 02. – 09.06. ist wohl mehr als fraglich geworden, doch wollen wir auf Wunsch des französischen Komitees die Entscheidung noch bis zum 01. Mai hinausschieben.
Volksfest, Straßenfest, Oktoberfest – alles steht noch in den Sternen, der neue Corona-Virus wirbelt unser aller Leben durcheinander…

Doch es gibt auch Positives zu berichten von so viel neuer Hilfsbereitschaft in dieser unruhigen Zeit, dass wir gerne von einem Beispiel berichten möchten – natürlich in der Hoffnung, im Kreise unserer vielen Leser Nachahmer zu finden. Da inzwischen fast alle Restaurants und auch viele weitere Geschäfte unserer Gemeinde nun auf online-Bestellungen umgestiegen sind oder auf „drive-in“ und „to go“ – Gerichte, um nicht ganz unterzugehen, findet man eine immer wieder aktualisierte Liste z.B. auf www.b304.de, die sehr hilfreich ist.
Nun hat eine Dame bei ca. 30 Familien in unserer Nachbarschaft folgenden Zettel eingeworfen: „Liebe Nachbarn, damit das Daheimbleiben leichter fällt, biete ich ab Montag einen kostenlosen Bringdienst der Mittagsgerichte vom Restaurant … an. Ruft mich am Vorabend an oder schickt mir eine whats-app-Bestellung, Tel.Nr…. Am nächsten Mittag zwischen 12 und 12.30 Uhr bekommt Ihr die bestellten Mittagsgerichte warm geliefert. Es besteht kein direkter Kontakt. Ich stelle das Essen vor die Tür, klingle und das Geld wird passend in meine bereitstehende Box getan.“
Bei mir – Ursel Franz – hat es wunderbar geklappt und hervorragend geschmeckt, denn gewürzt war alles mit Nächstenliebe für Nachbarn und Unternehmen!

In diesem Sinne: BLEIBEN SIE GESUND!