Wo liegt Allauch
Über die Stadt
Allauch gehört zum Departement Bouches-du-Rhône in der Region Provence-Alpes-Cotê d‘Azur. Es liegt 12 km nordöstlich von Marseille, inmitten eines Talkessels, und hat eine Gesamtfläche von etwa 5200 Hektar (halb so groß wie Paris), von denen ca. 4000 Hektar aus wunderschönen Hügeln, den Hügeln von Marcel Pagnol, bestehen.
Allauch zählt heute fast 20 000 Einwohner, die ein Leben unweit der Großstadt Marseille und dennoch mitten im Grünen sehr zu schätzen wissen. Allauch wuchs mit der Zeit, konnte sich aber gleichzeitig seine Identität, seine Kultur und Tradition bewahren.
Darin liegt wohl die Besonderheit des Städtchens: das ganze Jahr über finden abwechselnd zahlreiche Veranstaltungen statt, die das Leben der Gemeinde prägen: traditionelle Feste, Gemälde- und Fotoausstellungen oder themenorientierte Märkte. Die Ursprünglichkeit des Ortes und sein typisch provenzalischer Charakter ziehen jedes Jahr viele Touristen an.
Geschichte von Allauch
Töpferwaren- und Werkzeugfunde in den Grotten rund um Allauch bezeugen, dass die Geschichte der Stadt bis in die Jungsteinzeit zurückreicht, und es schon lange vor Marseille Siedlungen auf dem Gemeindegebiet von Allauch gab.
Eine Legende erklärt das Wappen von Allauch:
Im 10. Jahrhundert wurde seine Burg von den Sarazenen belagert. Das Schicksal der Einwohner schien besiegelt: entweder den Hungertod zu sterben oder als Sklaven zu enden. In ihrer Verzweiflung baten sie Notre Dame du Château um Hilfe, die ihnen zu einer List riet. So steckten die Allaucher Bogenschützen die letzten Brotreste, die sie noch besaßen, auf ihre Pfeilspitzen und schossen sie über die Burgmauern hinweg. Aus diesem verschwenderischen Umgang mit Nahrungsmitteln schlossen die Sarazenen, dass die Allaucher noch Nahrung im Überfluss hätten und ihr Widerstand daher noch lange andauern könnte. Daraufhin brachen sie die Belagerung ab.
An diesem Abend, so lautet die Legende, schien der Mond am Himmel im letztenViertel, und er war von drei Sternen umgeben, was sich heute noch im Wappen von Allauch widerspiegelt: Ein umgedrehter, silberner Halbmond auf azurblauem Grund, unter dem drei Sterne liegen und über dem zwei Flügel (die Steuerfedern von Pfeilen) abgebildet sind.
Während der Religionskriege im 16. Jahrhundert wurde die Burg auf Befehl der Stadt Marseille zerstört. Heute kann man nur noch Ruinen finden: einige Mauerreste, einen viereckigen Turm, das Eingangstor. Lediglich die Kapelle Notre Dame du Château von 1148 existiert noch. Der Ortskern selbst wurde an der Stelle neu errichtet, an der er sich noch heute befindet. Aus dem 17. Jahrhundert stammen die Windmühlen – von denen eine restauriert wurde – und die Kirche Saint Sebastien, deren Altar Pierre Puget zugeschrieben wird. Die Mühlen erhoben sich zu dieser Zeit stolz auf dem Kirchplatz. Als die Kirche St. Sebastien gebaut wurde und den Mühlen den Wind aus den Flügeln nahm, wurden sie im 17. Jahrhundert auf den Vorplatz Frederic Mistral verlegt.
Allauch in der Presse
Bericht aus der Tageszeitung « La Provence » vom 10.10.2017
Allauch , ruhig und „ pagnolesque“
Die Gemeinde verändert sich – bleibt aber ihrer provenzalischen Identität treu
Was nur wenige wissen: die Stadt Allauch ist flächenmässig so groß wie Paris intra-muros: 5030 Hektar, zwei Drittel davon bestehen aus Hügeln, die größtenteils klassifiziert sind. Eine kleine grüne Insel vor den Toren der Stadt Marseille, die in den letzten Jahren viele neue Einwohner angezogen hat. Für die Jugend wurde ein privilegierter Lebensraum (mit öffentlichen sportlichen Einrichtungen in fünf Stadtteilvierteln) zusammen mit den Neubaugebieten geschaffen. Ein Postkartendorf in 228m Höhe, wo jedes Jahr die provenzalischen Traditionen mit Festen und Umzügen gepflegt werden: die Pluspunkte dieses Dorfes mit seiner reichen Vergangenheit und einer starken Identität fehlen nicht. Es kann sich übrigens nicht jeder finanziell leisten in Allauch zu leben. Ein Haus kann man für einen Quadratmeterpreis von 3200 bis 3600 Euro erstehen und eine Wohnung für 2400 bis 2600 Euro durchschnittlich, laut Information der Immobilienagentur Solvimo.
Bürgermeister Roland Povinelli, der seit 1975 regiert, hat hier immer die Lebensqualität erhalten wollen und er hat jetzt das Ziel seiner langjährigen Bemühungen erreicht: die Bauarbeiten des Gymnasiums in dem Stadtviertel Enco-de-Botte haben vor kurzem begonnen. (Die Realschule gibt es schon seit 1994) Seit dieser Information ist es übrigens schwierig geworden den ersten Magistrat zu Gesicht zu bekommen. Man hat ihn monatelang nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Er scheint sich in sein Büro, das in der Bastide de Fontvieille, neben dem Golfplatz liegt, zurückgezogen zu haben. Seit er die Zügel der Gemeinde in der Hand hat, ist die Einwohnerzahl von 13.000 auf 21.000 Einwohner gestiegen. Das Leben in Allauch hat sich infolgedessen verändert. Es konzentriert sich um die großen Pole und die zahlreichen neuen Siedlungen. Das alte Dorf, das auf einem Felsen errichtet worden ist, grenzt an die Viertel von Fontvieille und les Bellons. Das Viertel Logis-Neuf (mit la Bourdonnière, la Fève und les Maurins) liegt im Osten. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Hügel, die in Nähe des Schulgeländes und einer Einkaufszone liegen. La Pounche (mit dem Viertel Enco-de-Botte) im Süden ist sehr vornehm, Pie d’Autry mit seinem Sportzentrum und dem neu renovierten, städtischen Schwimmbad, das im Juni wieder eröffnet worden ist, befindet sich unterhalb des Dorfes.
Die kommerzielle Aktivität hat sich verlegt. Neue Wohngebiete sind entstanden, wie in Gonagues, wo zum Schulbeginn eine sechste Grundschule eröffnet wurde. In Fontvieille sind Geschäfte gebaut worden und das Gebiet wird noch weiter vergrößert. Dagegen verliert die Altstadt ihre Dynamik. Die Bevölkerung kommt zwar in Scharen wenn traditionelle Feste stattfinden, wie das Saint-Clair-Fest, das Fest der Esel, der Blumen, die Oktave, die Reiterumzüge im Sommer und natürlich die Weihnachtsmärkte und die Mitternachtsmette mit dem Hirtenumzug. Trotzdem mussten viele Geschäfte schließen und diejenigen, die noch da sind, überleben meistens nur schwer. Das Fernsehen kommt regelmäßig mit seinen Filmteams und dreht für die Serie „Plus belle la vie“ in diesem Ort mit seinem Krippendekor, aber die Dorfbewohner wünschen, dass der Tourismus gefördert wird.
Allauch hat touristisch viel zu bieten : von der Windmühle Ricard auf dem Mühlenplatz Frédéric Mistral, deren Besichtigung an die landwirtschaftliche Vergangenheit erinnert , bis zur Kapelle Notre-Dame du Château oben auf dem Berg Mont Rodinaccus, die mehrmals restauriert wurde und die eine der schönsten ex-voto (Votivtafeln) Sammlungen in der Provence enthält. Sie bietet ebenfalls eine großartige Aussicht auf Marseille, die Meeresküste und die Bergmassive l’Etoile und Garlaben. In dem Dorf befindet sich die Kirche St. Sebastien aus dem Jahre 1635, der Altar wird Puget zugeordnet und die große Orgel ist klassifiziert. Gleich neben der Kirche befindet sich das Museum und zeigt die religiösen, archäologischen und ethnologischen Schätze von Allauch. Eine Geschichte die bis in die Urzeiten zurückgeht.